Einst war Eric Lamaze in Kanada ein gefeierter Star. Der Springreiter holte 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille. Doch nun sorgte Lamaze für negative Schlagzeilen. Der Springreiter täuschte jahrelang einen Gehirmtumor vor. Das sorgte in seiner Heimat für Aufsehen. Das Gericht habe laut Angaben des kanadischen Fachmediums “Horse Sport” festgestellt, dass Lamaze tatsächlich gefälschte Unterlagen vorgelegt hat.

Doch wie konnte man Lamaze überführen? Der Schwindel flog auf, nachdem ein Privatdetektiv mit dem behandelnden Arzt in Brüssel gesprochen hat. Dieser bestätigte, dass die Unterschrift unter dem Bericht nicht echt sei. Dieser wurde auf Niederländisch verfasst, einer Sprache, die der Arzt überhaupt nicht sprach. Darüber hinaus wurde sein Name falsch geschrieben.

Der Hintergrund: Lamaze befindet sich seit 13 Jahren in einem Rechtsstreit. Der Olympia-Sieger von 2008 soll Pferde mit schlechter Qualität für 500.000 Euro verkauft haben. Daraufhin täuschte er seinen scheinbar schlechten Gesundheitszustand vor, um so den Prozess in die Länge zu ziehen. 2017 machte Lamaze seine angebliche Erkrankung öffentlich. Dem nicht genug, ging Lamaze im März 2023 noch einen Schritt weiter und packte mit einem ebenfalls gefälschten Dokument mit einer Operation wegen Kehlkopfkrebs aus.

Verteidiger beendete die Zusammenarbeit

Der Skandal blieb für Lamaze nicht ohne Konsequenzen. So hat sein langjähriger Verteidiger die Zusammenarbeit mit ihm beendet. “Eric sehr krank ist, aber vielleicht nicht an Krebs erkrankt,” meinte sein Verteidiger. Auch finanziell musste Lamaze bereits tief in die Tasche greifen. Er zahlte 32.400 Dollar (fast 30.200 Euro). Dadurch sollte er die Kosten der Gegenseite für einen Antrag auf Vertagung tragen.

Lamaze hat zudem bereits eine skandalöse Vergangenheit. Der Kanadier wurde kurz vor Beginn der Olympischen spiele 1996 positiv auf Kokain getestet. Daraufhin wurde er aus dem Kader gestrichen. Vier Jahre später sorgte Lamaze wieder für einen Skandal. Erneut wurde er positiv getestet – diesmal jedoch auf das Aufputschmittel Ephedrin. Daraufhin folgte schon wieder eine positive Kokain-Probe. Lamaze wurde lebenslang gesperrt. Die Sperre wurde aber wieder aufgehoben.