CSU-Chef Markus Söder (56) ist immer für eine Überraschung gut. Im “Sommer-Interview” mit der ARD ließ er jetzt aufhorchen, weil er zurück zur Atomkraft will. Im Falle einer Regierungsbeteiligung der Unionsparteien kündigte er eine Reaktivierung der deutschen Kernkraftwerke ab 2025 an. Einzige Voraussetzung: Die aktuelle Energiekrise müsse bis dahin weiter bestehen.

Das war doch sehr überraschend. Der Beschluss zum Ausstieg aus der Kernkraft wurde in Deutschland bereits 2011 unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gefasst. Markus Söder hatte sich ebenfalls vehement für einen Ausstieg ausgesprochen. Die letzten drei Atommeiler gingen vergangenen April vom Netz. Doch wie andere auch, änderte Söder inzwischen seine Meinung.

Frage nach eigener Kanzler-Kandidatur ausgewichen

“Dank des von der Ampel umgesetzten Ausstiegs aus der Atomkraft ist Deutschland im internationalen Vergleich inzwischen ein energiepolitischer Geisterfahrer”, sagte er. Die ganze Welt setze in der Krise darauf, Kernenergie als Überbrückungsenergie zu behalten – nur Deutschland nicht.

Erschwerend komme hinzu, dass die Regierungskoalition einen Rückgang des Energieverbrauchs vorgeschrieben habe. “Das heißt, wir sollen schrumpfen. Ich meine, haben Sie jemals was gesehen, was geschrumpft besser aussieht als vorher”, fragte der CSU-Chef den ARD-Moderator.

Auf die Frage nach seinen eigenen Kanzler-Ambitionen wich der bayerische Ministerpräsident aus, die Union solle sich nicht vor Herbst 2024 festlegen: “Ich glaube, der früheste Zeitpunkt kann eigentlich erst nach den Landtagswahlen in den neuen Bundesländern nächstes Jahr sein”, sagte er.

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Kommentare

  • piffge sagt:

    der Söder ist nicht dumm der wendet das Fähnchen wie der Wind weht deshalb auch keine Taten soll er doch die AKW einschalten nicht nur wenn und aber von sich geben

  • Darwin sagt:

    Ich hätte die Kraftwerke nie still gelegt zuerst ganz neue bauen und danach die alten still legen.Jetzt haben sie ein riesen Loch bevor sie wieder ein Atomkraftwerk laufen haben,blöd gelaufen.

  • Der Koch sagt:

    Wer nimmt diesen Politiker noch ernst!
    Er hängt sein Fähnchen immer nach dem Wind. In Deutschland gibt es dafür den Begriff “Wendehals”!!!

  • Josef 15 sagt:

    Kennt Herr Söder andere Werte als Geld und sein Ego?

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  • Neo sagt:

    Also wer dem noch was glaubt ist selber schuld..

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  • jopa sagt:

    Gust: Ja es steht eine Wahl vor der Tür. Aber auch so ist Söder ein Fähnchen im Wind. Wenn Strauß das mitbekäme und man ihn mit einem Generator verbände, das Kraftwerk könnte ganz Bayern und mehr mit Strom versorgen. So schnell wie der im Grab rotierte.

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  • Schlögl sagt:

    👏👏👏 Die einzige Möglichkeit die Energiekrise zu bewältigen (aus der Braunkohle auszusteigen).

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  • AutochToni sagt:

    Der Ausgang der österreichischen Anti-Atomabstimmung zeigt die Schwächen der direkten Demokratie auf.

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    1. Josef 15 sagt:

      Hätte Kreisky nicht seinen Rücktritt für den Fall eines Nein zu Zwentendorf angekündigt, hätte es vielleicht ein Ja gegeben. So wurde viel Geld vernichtet und Kreisky ist natürlich nicht zurückgetreten. Leider ist jetzt ein sachlicher Zugang zur Kernkraft in Österreich kaum mehr möglich.

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      1. AutochToni sagt:

        @Josef.. Das ist unlogisch. Die Zwentendorf Volksabstimmung war 1978 und 1979 bekam Kreisky bei der NR-Wahl die absolute Mehrheit mit 51 Prozent.

  • Monika W. sagt:

    Herr Söder, ich lebe in Bayern und dort wurde Isar 2 schon im April runtergefahren.
    Wie wollen Sie das rückgängig machen? Dann legen Sie mal konkrete Pläne und Kosten auf den Tisch.
    Und nicht vergessen, als Merkel 2011 den Ausstieg aus der Atomenenergie beschlossen hat, haben Sie samt CSU damals ebenfalls zugestimmt.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP und SPÖ wählen! 🤩 sagt:

    Bleiben wir doch mal ganz objektiv was Deutschland gerade im Stromsektor macht.

    Kernkraftwerke aufgrund „nicht Grün“ abgeschaltet.

    Und dafür wird „Atomstrom“ aus Frankreich zugekauft.

    Mit anderen Worten… Unterm Strich ändert sich nichts. Aber die Grünen heucheln wieder.

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