In der Heimat seines Trainers Nicolas Massu soll der Befreiungsschlag gelingen. Dominic Thiem befindet sich aktuell immer noch auf der Suche nach seiner Form. Der Niederösterreicher (30) trifft am Dienstagabend (Ortszeit) auf Lokalmatador Cristian Garin. Eigentlich stand das Turnier in Santiago de Chile schon im Vorjahr auf dem Plan. Nach einer wieder aufgeflammten Verletzung musste der ÖTV-Star allerdings absagen. Nach seiner bisher verpatzten Südamerika-Tournee möchte der Weltranglisten-99. endlich mehr Punkte sammeln.

Garin, der beim Davis Cup auch Schützling von Kapitän Nicolas Massu ist, kennt Thiem freilich schon länger. “Wir haben einige Mal miteinander trainiert, auch gestern hier. Es ist nie einfach, gegen einen ‘local hero’ zu spielen, weil die Fans hinter ihm stehen werden”, meinte Thiem bei einem Medientermin in Santiago. “Ich freue mich darauf, er ist ein starker Spieler, und es wird eine gute Herausforderung. Das Match wird am Dienstagabend sein, das wird sicher eine gute Atmosphäre”, hofft der US-Open-Sieger von 2020.

Nach der neuesten Weltrangliste wird das Match zugleich ein Duell zweier Ranking-Nachbarn: Thiem ist unmittelbar vor Garin 99. Ganz andere Voraussetzungen als im Herbst 2020, als Thiem als frischgebackener US-Open-Sieger in der Wiener Stadthalle im Achtelfinale klar mit 6:3,6:2 gewonnen hatte. “Das Spiel ist nicht mehr wirklich in meinem Kopf. Es war damals alles komplett anders, indoor und auf Hartplatz, niedriger Ballabsprung, und ich glaube, Cristians Lieblingsbelag ist sicher Sand. Da hat er seine besten Resultate.” Zudem sei das Match zweieinhalb Jahre her, viele Dinge hätten sich seither verändert.

Bislang nur ein Sieg in diesem Jahr

Zudem wurde Dominic Thiem auch auf seine nun schon fast vier Jahre währende Trainer-Beziehung mit Massu angesprochen. “Es ist eine sehr interessante Beziehung. Wir haben begonnen und hatten sofort großartige Erfolge zusammen”, erinnerte er an den Triumph 2019 in Indian Wells. “Das erste Jahr war super, das zweite Jahr mit dem US-Open-Titel auch, und dann kamen herausfordernde Zeiten mit der Handgelenksverletzung und Schwierigkeiten mit den Resultaten. Aber wir sind die ganze Zeit zusammengeblieben, und hoffentlich können wir gemeinsam hart arbeiten, um die Resultate wieder zu verbessern.”

In diesem Jahr hat Thiem inklusive Davis Cup und der Qualifikation in Adelaide bisher insgesamt sieben Matches gespielt, lediglich in Buenos Aires hat er einen Sieg gefeiert. Für den 17-fachen ATP-Turniersieger, der in Santiago dank einer Wildcard dabei ist, ist nun jeder Sieg auch für das Selbstvertrauen sehr wichtig. Gelingt ihm dieser über Garin, würde in Runde zwei der als Nummer drei gesetzte Argentinier Sebastien Baez (0:1-Bilanz gegen ihn) warten.