Ein IS-Ableger bekannte sich via Facebook zu dem Anschlag: “Heute sind wir zum Bianco Resort gefahren, um das Böse zu verhindern, bevor es passiert, da dieses Resort morgen eine gemischte Gesangsparty am Strand veranstalten wird. Daher bitten wir die [Hamas]-Regierung, dieses Übel zu stoppen, bevor es passiert. Ich rufe alle Prediger und Scheichs auf, dieses Übel öffentlich anzuprangern, nachdem der Besitzer unsere Bitte, die Party nicht abzuhalten, abgelehnt hat”, so ein Mitglied der islamistischen Gruppierung.

Die Palästinenser im Gazastreifen reagierten mit gemischten Gefühlen auf den Sprengstoffangriff auf das Resort. Einige drückten ihre Anerkennung für die Täter aus, andere verurteilten den Angriff.

Zentrum für Menschenrechte schockiert

Das in Gaza ansässige Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) verurteilte den Anschlag aufs Schärfste und sagte, er ziele darauf ab, die Bewohner des Gazastreifens einzuschüchtern. „PCHR weist darauf hin, dass es sich bei diesem Resort um ein modernes und privates Investitionsprojekt handelt, das Mitte letzten Monats eröffnet wurde, etwa 120 Arbeiter beschäftigt und seit seiner Einweihung sehr beliebt ist“, das Zentrum sagte in einer Erklärung. „Wir betonen, wie wichtig es ist, solche Projekte zu unterstützen, die dazu beitragen, den einheimischen Tourismus zu unterstützen, die palästinensische Wirtschaft aufzuwerten, Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen zu schaffen und die Auswirkungen der Belagerung [auf den Gazastreifen] abzumildern.“

Hamas tötete mehrere Mitglieder der IS-Splittergruppe

Immer wieder kommt es zu Zerwürfnissen und Auseinandersetzungen zwischen der Terrorgruppe Hamas und den IS-Ablegern. Erstere tötete auch mehrere Islamisten in der Vergangenheit. Die Hamas sind im palästinensischen Staatsapparant verankert, haben strenge Hierarchien und führen gezielt militärische Anschläge und Stellungskriege gegen Israel durch. Der streng islamischen IS-Splittergruppe ist dieses Vorgehen nicht radikal, aber auch nicht islamisch genug. Besonders die Stellung der Frauen, die in Palästina nicht besonders hoch ist, ist den Islamisten ein Dorn im Auge.Diese sollen bis auf wenige Ausnahmen wie Arztbesuche das Haus nicht verlassen dürfen und primär fürs Kinderkriegen und aufziehen zuständig seim. Auch Musik gilt bei strenggläubigen Islamisten als „haram“, also sündhaft.