Er ist die sprachlich unnatürlichste Ausprägung der Gender-Manie – der sogenannte Glottisschlag. Jene kurze Sprechpause vor einer angehängten weiblichen Form. Eingeführt für eine geschlechtergerechte Sprache, die allerdings selbst bei der Mehrheit der Frauen auf taube Ohren stößt. Doch der ORF wollte sich selbstverständlich nicht dem angeblichen Mainstream verschließen. Die Sprecher und Moderatoren wurden angehalten, ihre Muttersprache zu verbiegen.

ZIB-1-Star Nadja Bernhard wurde dies irgendwann zu dumm: “Ich habe anfänglich ausschließlich negative Reaktionen vonseiten des Publikums bekommen und daher den Glottisschlag nicht mehr verwendet”, sagte sie gegenüber “Standard.at”. Und begrüßte ausdrücklich eine Regelung, die jetzt von einer internen Arbeitsgruppe erarbeitet wurde. Demnach solle die männliche und weibliche Form verwendet werden oder wahlweise abgewechselt werden. Verhindert die Länge eines Inserts eine gendergerechte Sprache, sei der Gebrauch der männlichen als auch der weiblichen Form zulässig. Bei Frauen spezifischen Themen solle an die feminine Form gedacht werden.

Beschwerdeflut wegen des Genders beim ORF

Klingt erst einmal vernünftiger, hat aber (noch) einen Haken: Die Arbeitsgruppe konnte sich lediglich zu einer Empfehlung durchringen, eine verbindliche Direktive gibt es noch nicht. Der Publikumsrat des ORF, nach Einführung des Glottisschlags mit einer Beschwerdeflut konfrontiert, hofft auf eine einheitliche Vorgehensweise in den Redaktionen und favorisiert die Nadja-Bernhard-Fraktion.

ZIB-2-Anchor Armin Wolf wird dies wohl zunächst nicht beeindrucken. Mehrfach schon hat er den Glottisschlag öffentlich verteidigt. Kommende Woche will sich ORF-General  Roland Weißmann zur künftigen Gender-Praxis äußern und vorgeben, wie es künftig zu handhaben sein wird.