“Cancel Culture” im Kinderzimmer? Was früher als Fantasie und Abenteuer galt, wird jetzt von der Gender-Polizei auf die politische Korrektheit geprüft. Mit Hilfe einer KI sollen Eltern und Pädagogen künftig vor Büchern mit “problematischen Geschlechterdarstellungen” gewarnt werden.

Die Algorithmen der KI analysieren, welche Berufe die Figuren haben, wie sie aussehen, ob sie intelligent oder aggressiv sind und wie sie mit anderen Figuren interagieren. Je nachdem, ob die Ergebnisse den ideologischen Vorgaben der Forscherinnen entsprechen, wird dem Buch ein “Gender-Score” zwischen 0 und 1 zugewiesen.

Orientierungshilfe für Eltern, Pädagogen und Verlage

Der Prototyp der KI wurde an 30 “klassischen” Kinderbüchern getestet. Märchen wie “Cinderella” oder “Hänsel und Gretel” könnten durch die Gender-KI in Zukunft als “problematisch” eingestuft werden.

Die Forscherinnen hoffen jedenfalls, dass ihre Arbeit einen Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Eltern hat. Das heißt: Künftig sollen weniger Geschichten über zauberhafte Prinzessinnen und mutige Helden gelesen werden. Entwicklerin Laura Vana-Gür von der TU Wien erklärt: “Das Ziel ist nicht, Bücher zu canceln, sondern für mehr Bewusstsein zu sorgen.”