Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) verschärft die Regelungen rund ums Gendern und weitet seine Vorgaben auf Kooperationspartner aus. Genderzeichen wie der Stern, Doppelpunkt oder Unterstrich sind an Sachsens Schulen schon länger tabu. Dies soll nun auch für die Kommunikation mit Dritten, etwa bei Projektplanungen, gelten. Das Kultusministerium betitelt den Schritt mehr als „Klarstellung“ denn als Neuerung.

Gendern wird in Prüfungen als Fehler gewertet

Die Einstellung des Ministeriums ist bekannt – bereits zwei Jahre zuvor hatte es den Schulen des Bundeslandes vorgeschrieben, dass in offiziellen Schreiben, Elternbriefe und Unterrichtsmaterialien Gendern untersagt und sich an das amtliche Regelwerk zu halten ist. So werden in Test Sonderzeichen zur geschlechtergerechten Sprache als Fehler gewertet. Die empfohlene Alternative sind Paarformen wie „Lehrer und Lehrerinnen“ oder neutrale Bezeichnungen wie „Lehrkräfte“ oder „Jugendliche“. „Ziel ist eine für alle verständliche Sprache“, wird die Entscheidung erklärt.

Auch Bewohner anderer Bundesländer wünschen sich eine solche Verordnung

Die Bestimmung stößt in sozialen Netzwerken sowohl auf Zustimmung als auch Kritik. „Niemandem sollte es vorgeschrieben werden, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden oder das zu unterlassen”, meint die Bildungspolitikerin der Linken im Landtag, Luise Neuhaus-Wartenberg. „Das Ministerium sendet damit ein fatales Signal. Wegen einer Formalie werden wichtige Verbündete ausgeschlossen, die helfen könnten, Werte von Demokratie, Toleranz und Vielfalt zu vermitteln.“ Viele Nutzer befürworten aber auch den Schritt und wünschen ihn sich auch für andere Bundesländer.

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