Christoph Waltz und Vanessa Redgrave in "Georgetown"Screenshot / "Georgetown"-Trailer auf Instagram / Paramount Pictures

Dass Waltz sich als Kinoregisseur versuchen möchte, ist nichts Neues – bereits im Jahr 2015 munkelten Insider-Stimmen mal leiser und mal lauter, dass der österreichische Star-Schauspieler die Zügel der Regie in die Hand nehmen möchte.  Die Vorlage zu dem Projekt lieferte ein Artikel aus dem “New York Times Magazine”, dessen Titel auch den damaligen Arbeitstitel für den Film beisteuerte: “The Worst Marriage in Georgetown – Die schlimmste Ehe in ganz Georgetown”. Der Artikel handelte vom Todesfall der Journalistin Viola Drath und Waltz’ Film-Pendant dazu war bereits 2017 abgedreht – da allerdings nur noch unter dem simplen Titel “Georgetown”.

Im Rahmen einer Viennale-Gala im Wiener Gartenbaukino erzählte Waltz damals Journalisten, dass er gerade im Begriff sei, das Material zu sichten. Doch danach hörte man lange nichts mehr von dessen Hollywood-Regiedebut – und das, obwohl der Film schon im Jahr 2019 beim Tribeca Film Festival in New York Premiere feierte. Doch auch wenn es lange Zeit still um “Georgetown” war, steht dessen offizieller Start – sowohl auf der großen Leinwand als auch (via Streaming) auf kleineren Bildschirmen zuhause – jetzt wirklich kurz bevor. Ende April wurde vom vertreibenden Studio des Films, Paramount Pictures,  ein erster Trailer veröffentlicht.

Paraderolle für Christoph Waltz

“Georgetown” ist an wahre Begebenheiten und die Lebensgeschichte des deutschstämmigen Emporkömmlings Albrecht Muth angelehnt und erzählt die Geschichte eines ebensolchen Parvenus namens Ulrich Mott – die Hauptrolle,  die von Christoph Waltz selbst verkörpert wird. Mott heiratet eine angesehene, wohlhabende und um einiges ältere Dame der besseren Gesellschaft, gespielt von der Ikone Vanessa Redgrave, die allerdings nicht lange nach der Hochzeit auf mysteriöse Weise verstirbt. Nach dem Ableben seiner reichen Frau ist Mott natürlich der Hauptverdächtige – auch und vor allem in den Augen seiner “Stieftochter”( gespielt von Annette Bening) wirkt er schuldig.

Die Rolle des charmanten und zwielichtigen Hochstaplers ist perfekt für den als Charakterschauspieler bekannten und oscarprämierten Waltz: “Die Presse” beschreibt ihn in einer ersten kurzen Ankündigungskritik sehr passend als “kultivierter Blender mit gefälligem Grinsen, fragwürdigen Absichten, nebulöser Vergangenheit und abgründigem Innenleben, der mit Erzählungen über seine Zeit in der Fremdenlegion und als General der Irakischen Armee (!) in Diplomatenkreisen Eindruck schinden will”.

Berechnender, eiskalter Mörder? Christoph Waltz in seiner Rolle als zwielichtiger Ulrich Mott in "Georgetown"Screenshot / "Georgetown"-Trailer auf Instagram / Paramount Pictures

Das Drehbuch für “Georgetown“ stammt aus der Feder von David Auburn, der auch bei den Skripten für Filme wie “The Lake House – Das Haus am See” sein Talent unter Beweis stellte. Schreibkunst. “Georgetown” ist nicht das erste Mal, dass Waltz auch hinter der Kamera die Hauptrolle einnimmt: Sein Regiedebüt gab der Starschauspieler schon vor über 20 Jahren beim ZDF-Fernsehfilm “Wenn man sich traut” (2000), und wirkte dort auch am Skript mit. Auch bei diversen Bühneninszenierungen agierte Waltz als Regisseur: unter anderem zeichnete er als Bühnenregisseur für Richard Strauss’ Rosenkavalier in Belgien und Luxemburg, sowie im März 2020 für Beethovens “Fidelio” am Theater an der Wien verantwortlich.

Der Filmstart von “Georgetown” ist für einzelne Kinos in Amerika für den 14. Mai angesetzt und ab 18. Mai soll Waltz’ Hollywood-Regiedebüt auch als Video on Demand verfügbar sein. Aufgrund der nach wie vor unsicheren Lage rund um die Coronapandemie ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar, wie und wann genau der Film in Österreich zu sehen sein wird und ob er in Christoph Waltz’ Heimat in die Kinos kommt. Es ist allerdings stark anzunehmen, dass zumindest kleiner Lichtspielhäuser sowie Kunst- und Programmkinos den Film aufnehmen werden.