Diese Plakatreihe sorgt in Oberösterreich für Aufruhr: Weinende Kinder wird der Appell zum Impfen in den Mund gelegt. Ohne Vorwissen ist nicht ersichtlich, von wem die Werbebanner stammen. Es ist jedoch nicht die oberösterreichische Landesregierung – Die Plakataktion stammt von der oberösterreichischen SPÖ: Um den Impffortschritt im Schlusslicht-Bundesland Oberösterreich voranzutreiben, hätte sich die Landespartei für diese drastischen Plakatbilder entschieden, sagte der SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder am Montag.  Im Getöse um die Verkündung der Öffnungsschritte sei das Impfen in den vergangenen Tagen zu sehr in den Hintergrund geraten, befand der 3. Landtagspräsident. „Dabei braucht gerade Oberösterreich von allen Bundesländern noch den stärksten Schwung, um bei den Corona-Impfungen aufzuholen.“ In Oberösterreich sind 400.000 Personen nicht gegen Covid-19 geimpft. Ob diese bei der Wirkungslosigkeit des Impfstoffes gegen die Omikron-Mutation noch Sinn macht, wird mittlerweile von immer mehr Experten bezweifelt.

Kritik von FPÖ

Kritik kommt erwartungsgemäß von der Opposition, aber auch aus der eigenen Partei. „Weinende Kinder für Impfwerbung zu missbrauchen, ist einfach skandalös“, befand FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr. „Wir haben nichts gegen ehrliche Aufklärung. Aber das ist einfach nur ungustiöse und unreflektierte Propaganda.“ Die SPÖ solle die Kampagne „umgehend einstellen“.

Auch parteiintern werden Rücktrittsrufe lauter

Der Nationalratsabgeordnete Dietmar Keck (SPÖ) kritisiert die Kampagne scharf: “Wenn man Kinder und den Tod verknüpft, ist eine Grenze überschritten worden”, sagte er, “das geht gar nicht”. Abgesehen vom Sujet sei es auch nicht Aufgabe der SPÖ eine Impfkampagne zu machen, dies sei Angelegenheit der zuständigen Regierungsmitglieder. Er fordert den Rücktritt der verantwortlichen Landesparteichefin Birgit Gerstorfer und Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer.