Seit Monaten weicht Gewessler einer Frage eisern aus: Wie viel Gas in unseren Speichern gehört auch wirklich Österreich? Wie der eXXpress zuvor aufdeckte, steht uns nämlich nicht die gesamte Reserve zur Verfügung, weil diese zu einem gutem Teil etwa privaten Firmen gehört. “Es ist einfach zu erklären: Gewessler tut so, als ob in der großen Tiefgarage, in der ihr Auto steht, auch alle anderen Autos ihr gehören würden”, meinte dazu ein Energie-Manager gegenüber dem eXXpress.

"Permanente Intransparenz"

Noch im Juli verkündete die Ministerin ihre Absicht, mit Hilfe der Verordnung der Energielenkung “auf alles” zugreifen zu können.Anfang dieser Woche hieße es dann: „grundsätzlich gehört das Gas immer dem, der es gekauft und eingespeichert hat”. Genau das ist eben das Problem. Ein (mutmaßlich großer) Teil des in Österreich gelagerten Gases gehört nicht der Republik. Konkrete Zahlen will – oder kann – man aber nicht liefern. Das ärgert auch Neos-Energiesprecherin Karin Doppelbauer, die über “permanente Intransparenz” der grünen Energieministerin schimpft.

Österreich darf die Besitzer nicht einfach enteignen

Auch wenn Gewessler es nicht aussprechen will: Es gibt keine EU-Verordnung, die es Österreich erlauben würde, im Notfall ausländische Eigentümer von Speichergas zu enteignen. Brisant: Doppelbauer schätzt, dass das in Österreich gelagerte Gas zu weniger als 25 Prozent wirklich Österreich gehört. Angesichts des drohenden kalten Winters fordern auch die NEOS endlich klare Antworten aus dem Energie-Ministerium.