6:1! Die Bayern haben die neue Saison so aufgehört, wie sie die alte Spielzeit beendet haben. Alle Experten waren sich einig: Das war eine Machtdemonstration! Die Mannschaft von Julian Nagelsmann war von Beginn an die klar bessere Mannschaft. Fünf Tore innerhalb von 38 Minuten von fünf verschiedenen Torschützen (Joshua Kimmich, Benjamin Pavard, Sadio Mané, Jamal Musiala und Serge Gnabry) ließen den Abgang von Weltfußballer Robert Lewandowski im Eiltempo in Vergessenheit geraten. Supertalent Musiala erzielte kurz vor Schluss noch den Doppelpack.

Dennoch versuchte Frankfurt-Trainer Oliver Glasner, optimistisch zu bleiben: “”Manchmal ist es ganz gut, am Anfang gleich einen Nackenschlag zu bekommen. Damit nicht jeder denkt, es geht so weiter wie letztes Jahr”, sagte der Oberösterreicher am Freitagabend.

Dennoch musste der österreichische Fußball-Trainer, dass es ein völlig verdienter Sieg der Bayern war. Nach den ersten beiden schnellen Gegentoren nach Standards habe sein Team “ein bisschen den Kopf verloren”. Taktische Vorgaben wurden bei der Eintracht dann völlig ignoriert, die Bayern fanden indes viele Räume vor. “Ich habe nicht geschafft, das von draußen zu korrigieren”, war Glasner selbstkritisch: “Mit ihrem Tempo waren wir überfordert.”

Viel Leidenschaft, aber auch Naivität

Glasner sah während des Debakels gegen die Bayern zwar viel Leidenschaft, aber auch viel Naivität. Ganz anders präsentierten sich die Münchner. ÖFB-Kicker Marcel Sabitzer stand für die Bayern bis zur 57. Minute auf dem Platz Bereits am Mittwoch wartet auf die Eintracht im Supercup Real Madrid. “Wir haben am Mittwoch die Gelegenheit, es gegen Real Madrid, die natürlich über ähnliche Qualität wie die Bayern verfügen, besser zu machen,” sagte der Oberösterreicher vor dem Duell gegen den Champions-League-Sieger in Helsinki.

Doch nicht nur mit der Niederlage muss sich Glasner herumschlagen. Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte rund um einen Abgang von Filip Kostic zu Juventus Turin. Der Österreicher reagierte genervt: “”Ich verbreite keine Gerüchte, ihr schreibt die ja”, sagte er zu den Journalisten bei der Pressekonferenz: “Und das Schönste ist, ihr schreibt die alle ab. Wenn einer ein Gerücht in die Welt setzt, dann schreibt es der andere ab, ohne zu recherchieren.”

Auf die Frage, warum Glasner den Flügelflitzer (29) in der 74. Minute ausgewechselt hatte und ob dieser sich bei den Fans allem Anschein nach sogar verabschiedete, reagierte er mit Humor. “Damit er für den Auftakt in Italien topfit ist, das ist ja klar.” Nur um kurz darauf aufzuklären: “Damit er gegen Real Madrid topfit ist. Filip ist ziemlich spät ins Training eingestiegen, noch nicht bei 100 Prozent und wir wollen den Supercup gewinnen, obwohl wir heute 1:6 verloren haben.”