Der legendäre SPD-Politiker wäre am Samstag 105 Jahre alt geworden. Am Vorabend seines Geburtstags haben unbekannte Täter das Grab des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und seiner Frau Loki Schmidt auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg mit Hakenkreuzen beschmiert.

Altkanzler Helmut Schmidt im Juli 2012, drei Jahre vor seinem Tod. APA/DPA

Die orangefarbenen Schmierereien seien am Freitagabend schnell wieder entfernt worden, berichtete die Polizei. Nun ermittelt der Staatsschutz. Die Hintergründe zur Tat und die Identität des Täters muss noch ermittelt werden.

Ein Bild aus dem Jahr 1975: Der ehemalige dänische Ministerpräsident Anker Jorgensen (r.) mit dem damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt (l.). APA/AFP/Willy LUND/verschiedene Quellen/Dänemark OUT

Schmidt-Stiftungen reagieren entsetzt

In einer Stellungnahme haben die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, die Helmut und Loki Schmidt-Stiftung und die Loki Schmidt Stiftung die Grabschändung aufs Schärfste verurteilt: „Dieser geistlose Vandalismus ist ein massiver Versuch, das Andenken der beiden zu beschädigen. Sowohl Loki als auch Helmut Schmidt haben sich stets für Freiheit, Demokratie und Völkerverständigung eingesetzt.“ Menschenverachtende Gewaltherrschaft und Antisemitismus hätten beide entschieden abgelehnt.

Helmut Schmit mit Königin Elizabeth II. von Großbritannien auf der Terrasse von Palais Schaumburg in Bonn APA/DPA

Obwohl die genauen Hintergründe nicht geklärt worden sind, spekulierte die Morgenpost über die Motive: „Schmidts Vergangenheit in der Nazizeit und seine Haltung zum nationalsozialistischen Regime sind bis heute Gegenstand von Kontroversen.“

Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 Deutschlands Bundeskanzler. Von 1983 bis zu seinem Tod war er Mitherausgeber der Wochenzeitung “Die Zeit”. Er starb im November 2015.

3. Februar 1977: Bundeskanzler Helmut Schmidt (l.) besucht den französischen Staatspräsidenten Valery Giscard d'Estaing in Paris.APA/AFP