Seit 2011 arbeitet man in Tel Aviv an einer Stadtbahn. 2022 soll die erste, die Rote Linie des unterirdischen Öffi-Systems, in Betrieb genommen werden. Nun sind auf den Tunnelwänden frisch gesprühte Graffitis entdeckt worden. Verantwortlich dafür ist der junge Stra, Mitbegründer des ersten Graffiti-Magazins Israels mit dem Namen “Insomnia”.

Wochenlang versuchte der Sprayer einen Zugang zu den Tunnelröhren zu finden, bis er endlich einen unbewachten entdeckte. „Plötzlich entdeckten wir eine kleine Öffnung, die jeder betreten konnte, wenn er wollte“, erzählt er mit starkem russischen Akzent der israelischen Zeitung Haaretz. „Es war nicht bewacht. Wir gingen die Stufen hinunter und direkt in den Tunnel. Es gibt keine Sensoren und nachts ist alles gut beleuchtet.“

Nicht lange danach schlich Stra mit einer Gruppe von Freunden erneut durch die Tunnel, diesmal mit reichlich Farbdosen, einer Gitarre, einem aufblasbaren Pool, Badeanzügen und einer Kamera bewaffnet. Was dabei herausgekommen ist, ziert nun die erste Ausgabe seines Magazins Insomnia.

Das Magazin steht ganz im Zeichen der Street-Art – israelischer sowie internationaler. Er und sein Partner haben die besten Graffitis Israels aufgespürt und abgelichtet und führten Interviews mit Graffiti-Künstlern. Ihr Ziel ist klar: Man will den Kunstwerken dauerhaften Raum geben, sie nicht in der digitalen Bilderflut der sozialen Netzwerke verlieren.