Mit einem Schlag Vorsprung  setzte sich Straka kurz vor Mitternacht europäischer Zeit gegen den Iren Shane Lowry durch. Am Schlusstag spielte der gebürtige Wiener, der auch im Besitz der Staatsbürgerschaft der USA ist auf dem Par-70-Kurs eine 66er-Runde. Vor allem im Finish zeigte er mit drei Birdies auf den letzten fünf Löchern auf, während Lowry nicht mehr zulegen konnte.

Straka beendete auch das letzte Loch mit einem Birdie, setzte sich an die Spitze und musste warten, ob ihn Lowry noch abfängt – dazu hätte auch er ein Birdie gebraucht. Lowry versemmelte aber seinen letzten Abschlag und hatte noch dazu stärker als sein österreichischer Kontrahent zuvor mit dem Regen zu kämpfen. Damit war ein Stück österreichischer Sportgeschichte vollendet. Straka kam auf insgesamt 270 Schläge (10 unter Par), Schwab kehrte mit 277 (-3) zurück.

“Ich habe den Ball richtig gut getroffen und konnte das richtig ausnutzen. Ich bin einfach drangeblieben”, meinte Straka in einem ersten Interview. Seine Mutter Mary und seine Frau Paige, die einen Last-Minute-Flug ergattert hatte, feierten mit ihm in Florida. “Ich habe sie heute Früh, als ich aufs Putting-Green gegangen bin, da gesehen. Es ist toll, sie alle um mich zu haben”, sagte er. “Die Verhältnisse waren echt schwierig. Bei meinem zweiten Schlag am letzten Loch hat es richtig zu schütten begonnen.”

Rekordpreisgeld für einen Sportler aus Österreich

Mit dem historischen Sieg kassiert Straka nicht nur ein historisches Preisgeld für einen Sportler aus Österreich. Er wird außerdem auch beim Masters in Augusta und der PGA Championship starten können sowie nächsten Jänner auch beim exklusiven Tournament of Champions, bei dem auf Hawaii jeweils alle PGA-Saisonsieger am Start sind, auftreten dürfen.

Nach Markus Brier als erstem Sieger auf der European Tour, Wiesbergers Premieren bei Masters (2015) und Ryder Cup (2021) sowie Straka als erstem Österreicher mit voller Spielberechtigung auf der PGA-Tour (2018/19) ist nun der Reigen denkwürdiger Golf-Erfolge in rot-weiß-rot um einen weiteren gewachsen. Offen ist noch ein Major-Sieg. Am knappsten dran war Wiesberger 2014, als er bei der 96. US PGA Championship in Louisville (Kentucky) nur einen Schlag hinter Rory McIlroy als Sensations-Zweiter in die Schlussrunde ging und am Ende 15. wurde. Brier hält deshalb mit Platz zwölf 2007 bei den British Open immer noch die heimische Major-Bestmarke.