Diese Szene sorgte nicht nur für einen heftigen Shitstorm, sie wäre für den Greenpeace-Aktivist sogar fast tödlich ausgegangen. Beim EM-Spiel Frankreich gegen Deutschland segelte Kai S. mit einem Gleitschirm über dem Stadion herab, geriet dabei in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam ins Trudeln. Nur mit großer Mühe konnte er einen Absturz in die Zuschauerränge verhindern und landete unsanft auf dem Rasen. Bei seiner Störaktion verletzte der Aktivist jedoch zwei Menschen. 

Scharfschützen hatten Aktivisten bereits im Visier

Dabei hätte der Pilot selbst fast mit dem Leben für seine Störaktion bezahlt. Denn die Scharfschützen hatten den Eindringling bereits im Visier.

„Man hat aufgrund der Beschriftung ‚Greenpeace‘ davon abgesehen, dass Scharfschützen hier eingegriffen haben. Wenn die Polizei zu einer anderen Einschätzung gekommen wäre, dass es sich um einen Terror-Anschlag handeln könnte, dann hätte der Flieger die Aktion möglicherweise mit seinem Leben bezahlen müssen“, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Nach BILD-Informationen ist der Pilot kein Unbekannter: Schon im März sorgte Kai S. (38) mit einer ähnlichen Aktion für Aufsehen, als er mit zwei anderen Aktivisten mit Gleitschirmen auf dem EZB-Dach in Frankfurt landete. Damals entrollten die Piloten ein zwölf Meter langes Plakat mit der Aufschrift „Stop funding Climate Killers“. Nach knapp vier Stunden verließen die Aktivisten das Dach freiwillig – laut Polizei wurde ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet. Laut BILD-Recherchen ist der EM-Pilot Kai S. ein in Rosenheim praktizierender Chirurg.