Der Gründer und Chef des insolventen Finanzinstituts Greensill Capital hat die Verantwortung für den Kollaps der Bank übernommen und sich bei den Betroffenen entschuldigt. “Ich trage die volle Verantwortung für den Zusammenbruch von Greensill Capital”, sagte Lex Greensill am Dienstag in einer Videobotschaft. Er sollte danach vom Finanzausschuss des britischen Parlaments befragt werden.

Er sei “zutiefst traurig” darüber, dass über tausend hart arbeitende Menschen ihre Jobs bei Greensill verloren hätten und übernehme auch die Verantwortung für das Leid von Kunden und Investoren, sagte der australische Unternehmer. Zudem entschuldigte er sich bei allen Betroffenen der Pleite.

Lex Greensill musste im britischen Parlament aussagen

Die Anhörung durch die Parlamentarier soll Licht in den Skandal um das britisch-australische Finanzinstitut und die Lobbypraktiken an der Spitze der Regierung bringen. Auch Ex-Premier David Cameron soll am Donnerstag vor dem Ausschuss erscheinen. Greensill hatte in Großbritannien im März Insolvenz für das operative Geschäft angemeldet, während die in Australien registrierte Muttergesellschaft im April aufgelöst wurde.

Auch die deutsche Greensill Bank mit Sitz in Bremen wurde von der deutschen Finanzaufsicht geschlossen – Mitte März wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Bank hatte sich auf die sogenannte Lieferkettenfinanzierung spezialisiert und vor allem Unternehmen betreut. Sie bot kurzfristige Finanzierungslösungen an und lieh Unternehmen Geld, damit diese ihre Rechnungen bezahlen können. (APA/red)