Der Abschied von Öl- und Gasheizungen gehört zu den wichtigsten Vorhaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Schon seit Monaten wettert dagegen die Kabarettistin Monika Gruber (51). Generell nimmt sie sich mit ihrer Kritik an den Grünen kein Blatt vor den Mund. So spottet sie auch gerne über „Gender-Schmarrn“, „Atomstrom-Kamikaze-Aktion“ und „Spompanadeln“ von „Wirtschaft-Vernichter“ und Vizekanzler Robert Habeck.

Grubers Aufruf zur Demonstration gegen das von Habeck geplante Heizungsgesetz folgten am Samstag 13.000 Personen. „Das war heute erst der Anfang“, erklärte sie am Ende. „Wir schaffen es nur miteinander, wir helfen alle zusammen.“

Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zu Monika Gruber: „Du bist unsere Heldin“

Dass die Demonstration ein solcher Überraschungserfolg wurde, dürfte wesentlich auf Grubers Konto gehen. Lobende Worte für sie fand zum Abschluss auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den „Freien Wählern“: „Du bist unsere Heldin von Erding und von Bayern und du wirst die Heldin von ganz Deutschland werden. Du hast einen Stein ins Rollen gebracht, der der Ampel in Berlin den Bogen unter den Füßen wegziehen wird.“

Monika Gruber war bei der Demo die gefeierte Heldin.Unkel/ullstein bild via Getty Images

Beide – Aiwanger und Gruber – ernteten auch großen Applaus bei den Demo-Teilnehmern. „Wir können nicht weiter zuschauen, wie diese Grün dominierte Ampel Deutschland an die Wand fährt”, hatte Aiwanger in seiner Rede erklärt. Die Grünen wollten nicht das Klima retten, sondern Eigentum und Wohlstand zerstören. Das Heizungsgesetz bezeichnete Aiwanger als „Wahnsinn“, es müsse „in die Tonne getreten“ werden.

Hubert Aiwangers Auftritt wurde mit viel Applaus geehrt.APA/AFP/POOL/Matthias Balk

CDU/CSU profitieren kaum von aufgeheizter Stimmung

Weit weniger erfolgreich war der Auftritt von CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder. Er wurde von „Haut ab“-Sprechchören empfangen. Wenig souverän antwortete er, offensichtlich unvorbereitet auf diesen Empfang: „Haut selber ab!“ Die Union „kann von der aufgeheizten Stimmung im Land kaum profitieren“, kommentiert das Online-Magazin „Tichys Einblick“. „Zu sehr wird sie als Mithelferin der Energiewende wahrgenommen. Sie erscheint unglaubwürdig – und liebäugelt viel zu sehr mit der Regierungslinie, statt eigene Akzente als Oppositionspartei zu setzen. Söder ist ein Symbol für diesen Kurs. Er hat einmal zu oft den Hals gewendet“.

Markus Söder hatte mit einem anderen Empfang gerechnet.

Markus Söder und Martin Hagen (FDP) kündigen Widerstand an

In seiner Rede übte auch Söder scharfe Kritik an der Novelle des Gebäude-Energiegesetzes. Es gebe ein grundsätzliches Misstrauen von Berlin gegenüber der ländlichen Bevölkerung, donnerte er. Klimaschutz müsse gemeinsam mit den Bürgern vorangetrieben werden und nicht gegen sie. Es stelle sich die Frage, wer all die Umrüstungskosten und Sanierungen für neue Heizungen überhaupt bezahlen solle: „Ich habe keine Lust, Seite an Seite mit den Grünen in die Pleite zu gehen.“

Wegen anhaltender Buh-Rufe war auch der Auftritt des bayerischen FDP-Vorsitzenden Martin Hagen teils schwer zu verstehen. „Das was Robert Habeck vorgelegt hat, das ist Murks, das ist Mist, das ist nicht praxistauglich“, erklärte er. Zu den Demonstranten: „Merkt euch meine Worte und messt mich an meinen Worten: Meine FDP wird dem Entwurf in dieser Fassung im Bundestag nicht zustimmen.“