Die maßgeblichen Führer der palästinensischen Terrororganisation Hamas senden zurzeit unmissverständliche Botschaften an Muslime in aller Welt aus. Während Israel seine Bodenoffensive gegen die Hamas-Terroristen im Gazastreifen vorbereitet, fordern die Chefs der Hamas alle Muslime zum Dschihad („Heiligen Krieg“) gegen Juden und ihre christlichen Unterstützer auf. Der heutige Freitag soll zum Tag des „Zorns“ werden.

Chalid Maschal (67), maßgeblicher Führer und Gründungsmitglied der palästinensischen Terrororganisation Hamas, wandte sich in einer TV-Ansprache ausdrücklich an alle islamischen Länder und an alle Muslime. Am Freitag sollten Muslime – auch jene in der Diaspora – ihre Wut zeigen. Es sei der „Freitag der Al-Aqsa-Flut“, der eine Botschaft an Zionisten und an die USA sende.

„Wir bitten um euer Blut und eure Seelen“

Überdies sollten alle Muslime die Hamas-Terroristen in Gaza mit Geld unterstützen. Chalid Maschal nennt das den „finanziellen Dschihad“. Benachbarte muslimische Nationen sollten ebenfalls Druck auf Israel erhöhen. Maschal will offenbar, dass der Konflikt eskaliert und sich auf die gesamte Region ausdehnt.

Seine womöglich wichtigste Botschaft lautet aber: Alle Muslime auf der ganzen Welt sollen den Dschihad mit ihrer Seele führen, kämpfen und Märtyrer für Al-Aqsa, die Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem, werden. Das riefen übrigens auch schon die Demonstranten bei ihren Protesten auf dem Wiener Stephansplatz am Mittwochabend.

Chalid Maschal hält sich schon seit Jahren in Katar und in der Türkei auf.APA/AFP/LOUAI BESHARA

Jeder Muslim solle gegen die Juden kämpfen, jeder einzelne mit seinen eigenen Mitteln. Es sei an der Zeit, den Dschihad nicht nur in der Theorie, sondern auch vor Ort umzusetzen. Seine letzten Worte: „Gelder sind wichtig, aber heute bitten wir um euer Blut und eure Seelen [um für Palästina geopfert zu werden].

Angst vor Anschlägen in europäischen Ländern

Der marokkanische Ex-Muslim und Islamkritiker Rachid Hammami, auch bekannt als Bruder Rachid, rechnet mit Terroranschlägen am kommenden Freitag in europäischen Ländern und den USA, vor allem gegen jüdische und amerikanische Ziele. Ebenso werde es von Islamisten angeführte Proteste geben. Und: „Ich sage mögliche Anschläge gegen Amerikaner und Juden in einigen muslimischen Ländern voraus.“ Nur vor den Grenzen Israels werde niemand auftauchen.

Haniyya: Am Freitag soll der Dschihad beginnen

Es war nicht der einzige Aufruf. Der zentrale Hamas-Chef Ismail Haniyya rief ebenfalls alle Muslime weltweit auf, sich dem „Dschihad“ anzuschließen und ihr Leben für Palästina zu geben. Am Freitag sollen sie damit beginnen. Unverhohlen wird vom Tod von Nicht-Muslimen gesprochen. Ausgestrahlt wurde die Botschaft von Haniyya auf dem arabischen Satellitensender Al-Jazeera. In den USA gelten Los Angeles, Chicago und New York City als am meisten gefährdet.

Zahlreiche Aufrufe zu Terror und zum Kampf gegen Juden

Für Beobachter der radikalislamischen Hamas ist das nicht überraschend. Erst kürzlich, Ende 2022, erklärte ein anderer wichtiger Hamas-Kommandeur und -Gründer, Mahmud az-Zahar: „Der gesamte Planet wird unter unserem Gesetz stehen; es wird keine Juden oder christlichen Verräter mehr geben.” Und: „Die gesamten 510 Millionen Quadratkilometer des Planeten Erde werden unter [einem System] stehen, in dem es keine Ungerechtigkeit, keine Unterdrückung, keinen Zionismus, kein verräterisches Christentum und keine Morde und Verbrechen gibt, wie sie gegen die Palästinenser und gegen die Araber in allen arabischen Ländern, im Libanon, in Syrien, im Irak und in anderen Ländern begangen werden“, sagte er.

Zahlreiche Imame der Hamas predigen schon lange Hass und Terror gegen Juden.