Möglich ist die Ausschüttung, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre coronabedingte Dividendensperre für Banken aufgehoben hat. Zudem verdient ING, die in Deutschland mit ihrer Direktbank stark im Privatkundenmarkt vertreten ist, wieder prächtig.

Im zweiten Quartal betrug der Gewinn fast 1,5 Mrd. Euro, nach 299 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Das Ergebnis fiel damit besser aus, als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten.

An der Börse kamen die Zahlen und die angekündigten Ausschüttungen gut an. Nachdem sich der Kurs der ING-Aktie in diesem Jahr bereits gut entwickelt hatte, zog er bis zum Nachmittag um 2,5 Prozent an. Damit liegt das Kursplus in diesem Jahr bei rund 50 Prozent. ING ist damit einer der größten Gewinner im europäischen Branchenauswahlindex Stoxx 600 Banks.

Die Bank profitierte im zweiten Quartal wie die meisten europäischen Kreditinstitute von einer deutlichen Entspannung bei den faulen Krediten. ING konnte in den Monaten April bis Juni sogar knapp 100 Mio. Euro aus der bereits gebildeten Risikovorsorge auflösen. Vor einem Jahr hatten die Kosten für mögliche Kreditausfälle das Ergebnis noch mit 1,3 Mrd. Euro belastet. Damit und mit sinkenden anderen Kosten konnte das Institut einen Ertragsrückgang im zweiten Quartal mehr als kompensieren.