Bereits am kommenden Sonntag gehen die Olympischen Winterspiele in Peking zu Ende. Die Schlussfeier wird der Schlusspunkt der höchst erfolgreichen Winterspiele für das Österreichische Olympische Komitee sein. Niemand geringerer als Johannes Strolz wird Fahnenträger bei der Schlussfeier sein. Der Vorarlberger Skirennläufer Strolz steuerte zur Medaillenausbeute von bisher 17 Stück (6/7/4) Gold in der Kombination und Silber im Slalom bei und hat am Samstag im Teambewerb die Chance auf weiteres Edelmetall. Mit dem sportlichen Leistungen sei man “natürlich sehr zufrieden”, sagte Präsident Karl Stoss in seiner Abschluss-Pressekonferenz. “Damit lassen wir große Sportnationen hinter uns. Wenn wir in den Top Ten bleiben, wäre das ein riesiger Erfolg.” Auch an Top-Ten-Rängen würde man derzeit klar vor jenen vor vier Jahren in Pyeongchang liegen, die acht vierten Plätze nannte er “sehr bitter”.

Einzig die verletzten Sportler (Rodler Yannick Müller, Skirennläuferin Ariane Rädler, Snowboarder Clemens Millauer, Ski-Freestylerin Lara Wolf, Biathletin Lisa Hauser) sowie insgesamt 17 Covid-Fälle (davon zwölf alte Fälle, wo Ct-Werte schwankten) seien laut ÖOC-Präsident Karl Stoss ein Wehrmutstropfen.

Winterspiele unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

Die Winterspiele wurden aufgrund der Corona-Pandemie unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Doch den Aktiven mangelte es außer der Bewegungsfreiheit an nichts. “Das Allerwichtigste ist, wie sich die Athleten fühlen, denn um die geht es. Ich habe keine einzige negative Stimme eines oder einer Österreicherin erfahren”, sagte Stoss. Strolz etwa habe ihm gesagt, dass er hinter Maske und Schutzbrille der Personen die Freundlichkeit spüre, das habe er selbst auch so erfahren.

Dennoch hat es da und dort Probleme gegeben. in gewisses Maß an Flexibilität ist schwer in die Köpfe zu bekommen. Bei gewissen Dingen muss man mit Nachdruck nachgehen.” Erfolgreich gelang dies beispielsweise, als man von chinesischer Seite den ÖOC-Charterflug am Montag um zehn Stunden verschieben wollte, was massive Probleme bei der Landung mitten in der Nacht in Wien-Schwechat mit sich gebracht hätte.

Nun kommen Winterspiele in Europa

Die Winterspiele gehen auch in der Hoffnung zu Ende, dass die gigantischen Sportstätten weiterhin genutzt werden. In vier Jahren warten in Italien Winterspiele, bei denen viele vorhandene und jährlich bei Weltcups erprobte Sportstätten genützt werden. “Das werden sicherlich großartige Spiele, aber wir werden große Wege auf uns nehmen müssen, denn Mailand, Cortina und Bormio liegen auch nicht ums Eck. Das ist der Preis, den man bezahlen muss”, weiß Stoss. Aber auf Nachhaltigkeit zu setzen, sei der Weg, den man konsequent weiter beschreiten müsse; ebenso wie Spiele in gewohntem Wintersportambiente stattfinden zu lassen.

Stoss glaubt, dass es für die Idee einer österreichischen Bewerbung mit einem Nachbarland, wie es Kärnten vorschwebt, großes Interesse gäbe. Das Internationale Olympische Komitee schießt Veranstaltern von Winterspielen 800 Millionen Dollar (703,61 Millionen Euro) zu. “Olympische Spiele sind ganz sicherlich ein Geschäft, sie wären ein gutes Geschäft. Und ein noch größeres, wenn man möglichst gar keine Infrastrukturmaßnahmen setzen müsste.” Egal ob allein oder mit einem Nachbarland, man habe in Österreich alles vor der Haustüre. Und die Flexibilität, gewisse Wege auf sich zu nehmen, wäre absolut gegeben.