Die Staatsanwaltschaft Wien hatte auf Basis einer Anzeige eine mögliche Untreue, Urkunden- und Beweismittelfälschung sowie einen allfälligen Verstoß gegen das Verbandsverantwortlichkeitsgesetz geprüft.

Am Dienstag hatte die Anklagebehörde schlussendlich nach monatelangen Ermittlungen die 39-seitige Einstellungsbegründung übermittelt. Er wusste von Anfang an, dass diese Vorwürfe “vollkommen haltlos” sind, dennoch “belastet einen so was natürlich”, sagte Putz. “Es war eine schwere Zeit”, meinte der Unternehmer. “Das war das erste Mal, dass mir so was passiert ist. Ich hoffe auch das letzte Mal”, sagte Putz. Er sei froh, dass dieser Albtraum vorbei sei.

Putz ortet einen "Rachefeldzug"

Der Unternehmer sprach von einem “Angriff”, der gegen ihn und seine Familie gestartet wurde, der für ihn nicht nachvollziehbar sei. Die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen habe Christoph Steininger, der Mitbegründer von Lead Horizon, der mittlerweile nicht mehr in dem Unternehmen tätig ist. Er brachte eine Sachverhaltsdarstellung ein, in der er die schweren Vorwürfe gegen Putz erhob. Diesem wurde unter anderem unterstellt, er hätte in mehreren Fällen Gelder aus dem Unternehmen genommen und damit andere Eigentümer und die Firma geschädigt. Auch großzügige Umbauarbeiten in einem Büro und Auftragsvergaben an externe Berater wurden thematisiert. Die Staatsanwaltschaft sprach in ihrer Einstellungsbegründung von einem angeblichen Schaden von mehr als 300.000 Euro.

“Die Vorwürfe waren durchaus schwer, die Herr Steininger erhoben hat”, so Putz. “Das lässt einen nicht kalt.” Er bedankte sich für die korrekte Behandlung der Justiz und die Unterstützung seines Rechtsanwalts Günther Rebisant, “der mich durch diese schwere Zeit begleitet hat”. Putz sprach von einem “Rachefeldzug” vonseiten Steiningers, der begonnen habe, nachdem er bei Lead Horizon als Geschäftsführer abberufen wurde. “Es hat dort driftige Gründe gegeben, diesen Schritt zu gehen”, so Putz. Diese Entscheidung habe er damals nicht auf die leichte Schulter genommen, um den Minderheitengesellschafter aus dem operativen Geschäft zu entfernen. “Ich hoffe, er (Steininger, Anm.) und seine Anwälte haben nun verstanden, dass dieser Rachefeldzug sinnlos ist.”

Er habe im März 2020 Lead Horizon gegründet, um “etwas Sinnvolles, etwas Gutes zu tun”, so Putz. Er sei stolz, was seine Kolleginnen und Kollegen mit ihm in dem Unternehmen erreicht haben, man habe viele Infektionsketten unterbrochen, Millionen von Tests durchgeführt, das Testen komfortabler gemacht und dadurch Steuergelder eingespart.