Ozawa, einst Assistent von Karajan und Leonard Bernstein, prägte die Musikwelt. Von 2002 bis 2010 lenkte er als Musikdirektor die Geschicke der Wiener Staatsoper. Die Wiener Philharmoniker trauern um ihr Ehrenmitglied, das still und im engsten Familienkreis beigesetzt wurde.

Geboren am 1. September 1935 in Shenyang, China, zeigte Ozawa schon früh sein Talent. Ursprünglich wollte er Pianist werden, doch ein Schicksalsschlag änderte alles: Zwei gebrochene Zeigefinger zwangen ihn in die Welt des Dirigierens. Unter Bernstein wurde er zum Assistenten und fand seine Berufung.

Gesundheitliche Rückschläge ließen den Maestro in den letzten Jahren kürzertreten. Speiseröhrenkrebs zwang ihn 2010 zum Rückzug von der Wiener Staatsoper. Dennoch blieb er der Musik treu, leitete das Mito Chamber Orchestra und gründete Festivals, die seinen Namen tragen.

Enge Verbindung zu Österreich

Seine Verbindung zu Österreich war stark. Mit den Wiener Philharmonikern begeisterte er über fünf Jahrzehnte das Publikum. Mozart, Romantik, Moderne – Ozawa beherrschte ein breites Repertoire. Sein letztes Konzert mit den Philharmonikern fand im Rahmen ihrer Japan-Tournee statt, ein bewegender Moment für alle.

Sein Operndebüt feierte er 1969 in Salzburg mit Mozarts “Cosi fan tutte”. Als Musikdirektor der Wiener Staatsoper von 2002 bis 2010 hinterließ er tiefe Spuren. Sein Beitrag zum Musiktheater wurde 2022 mit einem Sonderpreis geehrt, den seine Tochter entgegennahm.