Von seinen rund 150 Rollen hat das TV-Publikum wohl vor allem seine Darstellung des Schiffsarztes Dr. Horst Schröder in der ZDF-Reihe “Das Traumschiff” in Erinnerung. Von 1983 bis 2010 trat er in mehr als 50 Episoden auf. In der ZDF-Serie “Die Schwarzwaldklinik” war er von 1986 bis 1989 Dr. Römer.

Auf dem "Traumschiff": Horst Naumann (l.) mit seinen Kollegen Heide Keller (M.) und Siegfried Rauch (r.) als Kapitän Jakob Paulsen.APA/dpa/Ulrich Perrey

Karriere-Start in den 1950er Jahren

Naumann war ausgebildeter Theaterschauspieler. Anfang der 1950er-Jahre begann seine Leinwand-Karriere in Filmen der ostdeutschen DEFA-Studios. Er wechselte nach Westdeutschland und war ab den 1960ern vor allem in zahlreichen beliebten ZDF-Serien zu sehen.

Karsten Speck, Horst Naumann, Julia Brendler (v.l.n.r.) im ZDF-"Traumschiff"Peter Bischoff/Getty Images

Der gebürtige Dresdner war auch ein gefragter Synchronsprecher mit Hunderten Sprechrollen. So verlieh er zum Beispiel dem US-Schauspieler Patrick McGoohan in der psychedelischen Agentenserie “Nummer 6” seine Stimme. Er sprach den Italiener Ugo Tognazzi in dem queeren Kultfilm “Ein Käfig voller Narren”. Auch bei Christopher Plummer und Pierre Brice sprang er gelegentlich im Synchronstudio ein.

Horst Naumann mit dem Schauspielkollegen Harald Leipnitz (l.) in den 1970ernGetty

Bekannte Stimme in Hörspielen

“Auch Hörspielfans wird er in zahlreichen Hörspielen mit seiner unvergleichlichen Stimme in Erinnerung bleiben”, betonte Branchenkenner Thomas Birker in einem Nachruf auf Instagram. Naumann war nicht nur der Erzähler bei “Masters of the Universe”. Er sprach zum Beispiel auch bei “Tom & Locke” den Vater von Locke. In der Reihe “Die drei ???” trat er ebenfalls mehrmals auf. In der Folge “Die drei ??? und der unsichtbare Gegner” verkörperte er den zwielichtigen Ed Snabel.

Seine Witwe Martina Linn-Naumann schrieb in einer Traueranzeige: “Wir werden ihm seinen letzten Wunsch erfüllen und er wird in unserem Garten als echtes Rotdornbäumchen weiterleben.”