
"Größte Steuerreform in der zweiten Republik": 500 € mehr für jedes Kind!
Am Sonntag präsentierten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) die große Steuerreform. Eltern erhalten für jedes Kind nun eine zusätzliche Entlastung von 500 € pro Jahr! Das Benzin wird teurer, der Standort Österreich dafür gestärkt. In Summe sollen die Entlastungen bis 2025 18 Milliarden Euro betragen, rechnete die Regierung am Sonntag vor. Die geplante Senkung der Lohnsteuer erfolgt stufenweise: Die 2. Einkommensstufe wird von 35 auf 30 Prozent ab Juli 2022 gesenkt, die 3. Einkommensteuerstufe von 42 auf 40 Prozent ab Juli 2023. Für kleine Einkommen werden die Krankenversicherungsbeiträge gesenkt. Außerdem wird die Körperschaftssteuer schrittweise um zwei Prozent gesenkt.

“Wir werden den Weg der Entlastung weiter fortsetzen”, stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz gleich zur Begrüßung fest. Seit 14 Uhr präsentieren er, sein grüner Vize Werner Kogler, Arbeitsminister Martin Kocher und Finanzminister Gernot Blümel in einer Pressekonferenz die große Steuerreform. Arbeitende Menschen und Familien sollen entlastet, umweltfreundliches Verhalten gefördert und der Standort Österreich gestärkt werden. In Summe entlastet das Paket die Österreicher und die heimische Wirtschaft bis 2025 mit 18 Milliarden Euro. Die Regierung spricht vom “größten Entlastungspaket der Geschichte”.
Kurz sagt, ihm sei bewusst, dass viele noch zweifeln, dass die Reform auch tatsächlich bei ihnen ankommt, weswegen er anhand verschiedener Rechenbeispiele aufzeigt, wie sich die Entlastungen konkret auswirken können. “Unterm Strich kann man sagen: Weniger Dreck in der Luft, aber mehr Geld im Börserl”, fasst Vizekanzler Werner Kogler die Verhandlungsergebnisse zusammen, die wohl als bisher größter Wurf der türkis-grünen Regierung gewertet werden können. “Es braucht Anreize für die, die umsteigen können und nicht Strafen für die, die nicht umsteigen können”, betonte Finanzminister Gernot Blümel, dass Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, nicht zurückgelassen werden. Unternehmen werden zudem mittels Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf 23 Prozent bis 2024 (ein Prozent 2023 und ein Prozent 2024) um bis zu 700 Mio. Euro entlastet.
Mehrere Maßnahmen zur Entlastung des Mittelstands
Ein Maßnahmenbündel soll den Mittelstand stärken und entlasten:
1) Erhöhung des Familienbonus von 1500 auf 2000 Euro pro Kind und Jahr ab 1. Juli 2022. Das bringt pro Kind 500 Euro mehr Geld am Konto. Hinzu kommt die Erhöhung des Kindermehrbetrages auf 450 Euro.
2) Senkung der 2. Einkommensstufe von 35 auf 30 Prozent ab Juli 2022, das bringt Steuerpflichtigen bis zu 650 Euro Entlastung pro Jahr
3) Die Senkung der 3. Einkommensteuerstufe von 42 auf 40 Prozent ab Juli 2023, hier ist eine maximale Entlastung von bis zu 580 Euro im Jahr möglich.
4) Eine Reduktion der KV-Beiträge für kleine Einkommen ab Juli 2022, beginnend mit 1,7 Prozent. Davon profitieren insbesondere einkommensschwachen Personen und Familien.
5) Mitarbeiter-Beteiligungsmodell, bis zu 3000 Euro steuerfrei für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Massive Entlastung für Faktor Arbeit
Der Faktor Arbeit wird 2025 insgesamt um rund 4,55 Milliarden Euro pro Jahr entlastet. Jeder Vollzeitbeschäftigte wird um mindestens 300 Euro pro Jahr entlastet. 2,3 Millionen Arbeitnehmer, 1,6 Millionen Pensionisten, profitieren von der Krankenversicherungsbeitragssenkung.
Umfassendes Klimapaket
Auch der Klimaschutz wurde zum Prinzip im Steuersystem. Die CO2-Bepreisung sieht ab 2022 30 Euro pro Tonne vor. Dann folgt man dem Pfad Deutschlands: Im Jahr 2023 sollen 35 Euro werden, 2024 dann 45 Euro und ab 2025 schließlich 55 Euro pro Tonne. Darüber hinaus ist eine regionale Bepreisung von Lebensmitteln geplant.
Eine Reihe von Maßnahmen sollen den sozialen Einstieg in den Klima-Umstieg erleichtern:
1) Einführung eines „Regionalen Klimabonus“ mit einer Unterscheidung zwischen dem urbanen und dem ländlichen Raum
2) Wer gut an den öffentlichen Verkehr angebunden ist, kann einfach auf klimafreundliche Mobilität umsteigen als der Pendler im Waldviertel oder die alleinerziehende Mutter am Land. Konkret wird es einen “Regionalen Klimabonus”, gestaffelt in vier Stufen, geben. Nämlich 100 Euro, 133 Euro, 167 Euro und200 Euro pro Jahr. Für Kinder gibt es einen Aufschlag von 50 Prozent auf den “Regionalen Klimabonus”.
Hinzu kommt die Sauber-Heizen Offensive mit einem Gesamtvolumen von 500 Mio. Euro. Sie besteht aus:
o Raus aus Öl und Gas 180 Mio. Euro
o Steuerliche Anreize Heizkesseltausch und Sanierung 180 Mio. Euro
o Heizkesseltausch für Einkommensschwache 80 Mio. Euro
o Förderpaket thermische Sanierung mehrgeschossiger Wohnbau 60 Mio. Euro
Stärkung des Standorts Österreich
Hinzu kommen Maßnahmen für den Standort Österreich:
Unternehmen werden mittels der KÖSt Senkung von 25 auf 23% bis 2024 (1% 2023, 1% 2024) um bis zu 700 Mio. Euro entlastet
Investitionsfreibetrag inkl. Ökologisierungskomponente (insgesamt €350 Mio. und absoluter Deckel pro Unternehmen; Orientierung an Investitionsprämie)
Carbon leakage: Entlastung für besonders CO2-intensive Unternehmen nach deutschem Vorbild
Härtefallregelung: Entlastung für besonders belastete Betriebe
Befreiung Eigenstromsteuer 50 Mio. Euro
Anhebung Gewinnfreibetrag von 13% auf 15%
Erhöhung Geringwertige Wirtschaftsgüter 800 auf 1.000 Euro
Agrardiesel (pauschaliert)
Förderung energieautarke Bauernhöfe (€ 25 Mio.)
Entlastung der Betriebe für einen starken Standort
Lob für die Pläne kam am Sonntag vom Wirtschaftsbund: “Die ökologische Steuerreform war von Anfang an ein zentrales Projekt dieser Regierung. Trotz Coronakrise konnte ein Paket mit einem Gesamtvolumen von 18 Milliarden Euro geschnürt werden, dass es so in der zweiten Republik noch nicht gegeben hat – einen fairen Mix für einen starken Standort, Entlastung der Betriebe und Klimaschutz mit Hausverstand”, so WB-Generalsekretär Kurt Egger in einer Aussendung.
Es werden kleine und mittlere Einkommen deutlich entlastet und damit eine langjährige Forderung des Wirtschaftsbundes umgesetzt. Die Senkung der Einkommensteuer und die Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter in der Höhe von 3000 Euro bringt allen Erwerbstätigen mehr Netto vom Brutto. So steigt die Kaufkraft im Land, was unmittelbar wirtschaftsbelebend wirkt.
“Durch die Senkung der Einkommenssteuer und der Erfolgsbeteiligung werden alle profitieren, die Leistung für unser Land erbringen. Auch Kleinbetriebe, die ja oftmals als Einzelunternehmen oder Personengesellschaften organisiert sind, werden entlastet”, so Egger.
Kommentare
Lug und trug alles und solche verdienen auch noch so viel für sowas….. willkommen in Österreich
Eine Steuerreform die CO2 bepreist betrifft alle.
Wenn die Grünen und die Wirtschaftsvertreter beide unisono jubeln wird die Rechnung wohl jemand bezahlen der noch nichts von seinem Glück weiß.
Hui, heute kommentieren wieder viele Steuerexperten! Ihr Suderanten könnt’s mich! 😎😂💪
Die Beherrschung der Grundrechnungsarten reicht völlig für eine probate Einschätzung.
Sie mich auch
Größte Mogelpackung in der 2. Republik. Die geplante Abkassiermaßnahmen im Nahmen der CO2-Religion werden alles wieder zunichte machen. Wohl nur Kurz-Fanboys lassen sich hier hinter die Fichte führen.
Und wie wird die vereinigte Opposition aus SPÖ, FPÖ und NEOS reagieren, wenn sie aus ihrer Lethargie erwacht sein wird? – Zu spät, zu wenig .. . und Kurz muss weg!
9 Monate ein mediales Theater machen und dann diese Mickey-Mouse Umkrempelungen (siehe KÖst). Nie wieder eine dieser Partien.
Das sind allesamt Selbstdarsteller
Geld verteilen, das man nicht hat. Kreisky lässt grüßen….
Haha, die Polit-Kasperln versprechen wieder mal großmäulig – ersparen wir uns wirklich was, oder stehlen sie uns nur weniger – ODER was ich glaube, das werden unsere Urenkel bezahlen müssen. Eigentlich egal – das Finanzsystem hält maximal noch ein paar Wochen – dann kracht es aber so richtig und bis dahin ist dieses Zahlen Affentheater längst wieder vergessen.
Die Grünen haben ihr Ziel erreicht! Einer Familie, bestehend aus Vater, 4 Mütter und 17 Kindern haben mehr im Börserl 😉
200 % richtig!
Populismus und Vera…..e! Diese Fake-Regierung muss weg!
Bei den Kommunisten knallen schon die Sektkorken (oder was halt ein Kommunist so trinkt?)
Krim-Sekt.
😂
Jedes Mal wird es angeblich besser für uns und jedesmal wird es teurer für uns Steuerzahler. Kein Wunder, wenn ein Blümel Finanzminister ist. Immerhin fahren die Türkisen ja sogar mit dem Taxi nach Luxemburg.
Der ohnehin schon sozial ungerechte Familienbonus wird auf 2000€ erhöht. Geschenk für Besserverdiener. Die kleinen Einkommen schauen durch die Finger.
Steuerabsetzbetrag heißt nur, dass mir ein Teil von dem, was ich selbst (!!!) erwirtschafte, nicht weggenommen wird. Das ist kein Geschenk, eine Ungerechtigkeit sehe ich da nicht.
Es ist ja auch schließlich kein Geschenk, wenn in meine Wohnung eingebrochen wird, die Polizei die Beute später findet und mir zurückgibt.
Das, was der Besserverdiener vom Staat zurückbekommt, wurde dem Schlechterverdiener vom Staat erst gar nicht weggenommen. Oder zum vorigen Vergleich: Beim Schlechterverdiener wurde gar nicht eingebrochen, da gibts auch keine Beute zurück.
Wer in einer thermisch nicht sanierten Villa in Mödling wohnt, mit fossiler Energie heizt, mit 1 SUV im die Arbeit fährt & regelmäßig fliegt kriegt mehr Klimabonus als jemand, der in 1 Passivwohnung mit Fernwärme in Wien wohnt & nur Rad fährt. Das ist grüne Klimagerechtigkeit.
Da ist er wieder, der alte Taschenspielertrick: die Wirkung der Maßnahmen vieler Jahre zusammenzählen und dann die große Zahl präsentieren. Dass sich die Grünen dafür nicht zu schade sind (von den Türkisen erwartet man sich ohnedies nichts anderes).
Auch fehlt die Hauptinfo: ist das Ganze finanzierungsneutral?
Und was geschieht, wenn der allgemeine Zinssatz statt wie die letzten viele Jahre sinkt, wieder steigt und damit die Bedienung der Staatsschulden wieder um 2% des BIP pro Jahr teurer wird?
Hätten wir eigentlich im Aufschwung nicht sogar sparen sollen?
Das alles ist reinster Populismus, völlig verantwortungslos. Und es hieß immer, die ÖVP passt auf unser Geld auf. In Wahrheit verschenkt sie es, und später werden wir es bitter bereuen. Man kann eben nur ausgeben, was man hat.
Und wer bezahlt das Ganze. Tippe auf Unternehmer u Mittelstand. Wer wer sonst. Die, die den Laden bisher finanziert haben werden es also weiter tun müssen. Von Einsparungen bei Beamten, Asylanten, Politikbonzen, usw. hört man ja kein Wort. Abschaffung von ORF und AK Zwangsgebühren darf nicht einmal angedacht werden.
Für wie blöd hält man uns? Klimabonus : 30 Euro pro Tonne “klimaschädlichem“ – als Gegensatz zum Pflanzendünger – CO2 , die “in der Sekunde“ wieder zurückgegeben werden…. wozu dann überhaupt einheben?