Ein Eisenbahner-Streik legt seit Mitternacht den Zugverkehr in Österreich still. Nachdem sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter am Sonntag auch in einer fünften Verhandlungsrunde nicht auf einen neuen KV-Abschluss einigen konnten, macht die Gewerkschaft vida nun mit einem eintägigen Warnstreik Druck. Am Dienstag sollen der Personen- und Güterverkehr laut ÖBB mit Betriebsbeginn wieder aufgenommen werden, vereinzelte Ausfällen oder Verspätungen könnte es aber noch geben.

Keine Reisenden gestrandet

Laut ÖBB sind in Österreich normalerweise täglich 8000 Personen- und Güterzüge von verschiedenen Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere werden jeden Tag befördert. In der Nacht von Sonntag auf Montag konnte nach Auskunft der ÖBB jeder Zug noch an seinen Zielbahnhof gefahren werden. Es habe demnach auch keine gestrandeten Reisenden gegeben. Aufgrund der vorausschauenden Kundeninformation der vergangenen Tage sei Montagfrüh auch die Lage an den Bahnhöfen ruhig gewesen. Die ÖBB informieren über die Auswirkungen des Warnstreiks oebb.at/streik, auf Social Media-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft Scotty.

Kein Streik bei WESTBahn-Mitarbeitern

Die Mitarbeiter der WESTbahn haben sich an dem Warnstreik der Gewerkschaft vida nicht beteiligt, berichtete das Unternehmen am Montag. “Die Mitarbeiter, der Betriebsrat und das Management ziehen an einem Strang”, hieß es in einer Aussendung. Und weiter: “Alle Mitarbeitenden, die einen Arbeitstag haben, sind anwesend oder haben sich kurzfristig entschieden, Urlaub zu nehmen – und zwar aus freien Stücken.”

Der Tag wurde demnach für Schulungen und verschiedene Vorbereitungen genutzt, darunter die letzten Schritte für die bevorstehende Aufnahme der Verbindung nach Innsbruck.

Auch A1 Telekom droht mit Streik

Die Kampfbereitschaft der Gewerkschaft ist bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen groß. Auch im Telekom-Bereich steht am Montag bereits die fünfte Verhandlungsrunde an, es geht um die 10.000 Beschäftigten bei der teilstaatlichen, börsennotierten A1 Telekom. Ab 16 Uhr wird verhandelt. Einigen sich die Sozialpartner nicht, drohen auch hier Streiks. Ein Antrag auf Streikfreigabe beim ÖGB wurde bereits eingebracht. Gefordert wird ein Gehaltsplus von 10,6 Prozent.