Grüne färben um: Erfolgreiche ÖBB-Chefin muss deswegen gehen
Für diese Personalentscheidung hat wohl kaum jemand Verständnis: Der Vertrag von ÖBB-Direktorin Michaela Huber wird einfach nicht verlängert, weil Umweltministerin Leonore Gewessler den Posten lieber anderweitig besetzen möchte. Huber gilt als ÖVP-nah – und als äußerst erfolgreich.
Eigentlich werben die Grünen ja immer für mehr junge Frauen in Führungspositionen – doch jetzt sägen ausgerechnet sie eine der zentralsten Frauen in der österreichischen Wirtschaft ab. Wie der “Kurier” am Freitag berichtet, wird der Vertrag von Vorstandsdirektorin Michaela Huber nicht verlängert. Der Posten soll auf Drängen von Umweltministerin Leonore Gewessler neu besetzt werden. Pikant: Huber hat einen hervorragenden Job gemacht hat und wird auch über die Landesgrenzen hinaus sehr geschätzt – daher gehen Beobachter davon aus, dass es ihre angebliche ÖVP-Nähe ist, die der Grünen Ministerin ein Dorn im Auge ist. Offenbar will der Junior-Partner seinen Einfluss bei den Staatsbahnen weiter ausbauen.
Grüne färben munter weiter
Immerhin: Huber wird nicht komplett vor die Türe gesetzt, sondern bleibt in anderer Position bei der ÖBB. Der Vorgang selbst wirft allerdings Fragen auf. Wie der eXXpress bereits berichtet hat, sind mittlerweile über ein Dutzend Green-Jobs vergeben worden – zuletzt an den glücklosen früheren Nationalrat “Küsserkönig” Julian Schmid.
Die Liste der Green Jobs
Der frühere Finanzreferent und Ex-Büroleiter des Grünen Parlamentsklubs, Marc Schimpel, wurde im Vorjahr Geschäftsführer der COVID-Finanzierungsagentur (COFAG).
Die Ex-Büroleiterin der Tiroler Grünen, die Kochbuchautorin Alexandra Medwedeff, sitzt seit 11. Juni 2020 als Aufsichtsrätin in der Brenner-Basistunnel-Baugesellschaft, an der die ÖBB 50 Prozent hält.
Im Asfinag-Aufsichtsrat arbeitet nun Christa Geyer, die Ehefrau von Walter Geyer, dem ehemaligen Grün-Politiker und früheren Leiter der Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Ein Kollege von ihr im Asfinag-Aufsichtsrat ist Harald Frey, Mitglied im Beirat der Grünen Bildungswerkstatt.
In den ORF, bei dem sich die Redakteurin Ulla Kramar-Schmid in der Sonntags-ZiB1 besonders über Postenschacher-SMS zwischen dem ÖBAG-Chef und dem Kanzler amüsiert hat, schafften es nach dem Regierungsstart von Türkis-Grün gleich drei Grüne: Lothar Lockl, Ex-Geschäftsführer der Grünen, Andrea Danmayr, die Ex-Pressesprecherin im Grünen Klub, und auch Sigrid Pilz, die grüne Ex-Gemeinderätin treffen jetzt im ORF-Stiftungsrat Entscheidungen über den Rundfunk.
Auch im Aufsichtsrat der SCHIG, der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft, stimmt jetzt eine Grüne mit: Martina Gura, die Innsbrucker Radlobbyistin und Baustellen-Koordinatorin, bringt hier ihr Fachwissen ein.
Großes Talent im Management zeigt jetzt auch eine Grün-Aktivistin aus dem Bezirk Wien-Wieden: Karin Tausz entscheidet jetzt auch im Aufsichtsrat der Austro-Control über die Sicherheit im österreichischen Luftraum.
Auch im Kulturbereich schafften die grünen Koalitionspartner erste Umfärbungen: Katrin Vohland, die Ex-Vorsitzenden der Grünen in Brandenburg (D), durfte Direktorin des Naturhistorischen Museums werden.
Und Doris Schmidauer, die Gattin des grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, ist jetzt Aufsichtsrätin im Burgtheater. Natürlich nur deshalb, weil bestens qualifiziert.
Ebenso konnte nur eine Ex-Grüne als “Expertin für Tierschutz” im Gesundheits- und Sozialministerium von Rudi Anschober engagiert werden: Madeleine Petrovic, sie war von 1994 bis 1996 Bundessprecherin der Grünen.
Die Begrünung der Republik geht sogar bis zum Verfassungsgerichtshof: Dort wurde Verena Mader Vizepräsidentin, sie war Beirätin in der Grünen Bildungswerkstatt.
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Kommentare
Die Grünen werden weiterhin jede ‘Krot’ der Türkisen fressen um damit ihren ‘Marsch durch die Institutionen’ fortsetzen zu können. Wenn dann, nach den Neuwahlen, Grün wieder Geschichte ist, haben sie voll vorgesorgt. Dabei geht es nicht nur um Spitzenpositionen, auch die 3. und 4. Reihe bieten da viele Möglichkeiten der Manipulation.
Leodol:
Ich würde es so sagen, ich halte Frau Pilnacek für sehr geeignet eine wichtige Aufgabe in der Justiz zu bekleiden
Diese Frau wurde vorgeführt indem die Staatsanwaltschaft welche Herr Geyer aufgebaut hat sie indirekt in ihrer Bewerbung diskreditiert.
Nun hat die Bestellung von Frau Geyer bei den Grünen “sicher” nichts mit der ehemaligen Funktion ihres Mannes bei den Grünen zu tun.
Zumindest wurden in diesem Zusammenhang keine beschlagnahmten Chats veröffentlicht.
Dennoch wirkt es wie eine Chuzpe, wenn man beide “Fälle betrachtet und vergleicht.
Die eine steht am Pranger obwohl sie den Job gar nicht bekommen hat und die andere wird aufgenommen obwohl man von gewissen politischen familiären Parteiverbindungen weiß.
Das schaffen nur die Grünen, sauber kann ich nur sagen.
Sagte absichtlich “Frau Pilnacek” der Frau wurde genug angetan daher halte ich es für anständig sie nicht noch weiter in diese Sudelkampagne hineinzuziehen.
Oder wie wäre es damit:
Chefökonom an der OeNB wird eine Nichtökonomin! Viertgereiht! Aber kommt aus dem Raiffeisenreich. Noch nie irgendetwas publiziert.
https://www.derstandard.at/story/2000127513354/ueberraschung-bei-kuer-der-neuen-nationalbank-chefoekonomin
Jämmerlicher geht es kaum.
Ist denn der ÖVP die Wirtschaft, unser Land, wirklich bereits so egal?
Und eine Verhöhnung sämtlicher echter Ökonomen im Land. Ist so, als würde man einen Hilfspfleger zum Chefarzt machen. Die Türkisen sind dabei, der ÖVP nachhaltig zu schaden.
Woher wollen wir jetzt wissen, dass Fr. Michaela Huber so toll war? Was hat sie denn so Großartiges vollbracht, das genau auf sie zurückzuführen ist?
Warum liest man darüber nichts in den Mainstream Medien wie Krone und Co?
Richtig, genau so wenig, wie über die letzklassige Besetzung des OeNB-Chefökonomenposten anderswo als im Standard berichtet wurde.
Zur großartigen, scheidenden ÖBB-Dame aus dem schwarzen Reichsviertel findet sich ein interessanter Archivartikel:
https://www.derstandard.at/story/2000082444192/michaela-huber-zieht-in-oebb-personenverkehr-vorstand-ein
Wahnsinnslebensläufe, diese traurigen Gestalten, die an der Spitze unserer staatlichen Betriebe stehen. Und dann wundert man sich über Ineffizienz in staatsnahen heimischen Unternehmen.
Da wirds ja viel zu tun geben für die WKStA, oder?
Da wird es Zeit für einen neuen Untersuchungsausschuss: Postenbesetzungen durch Grün, 2020 – Ende Türkis/Grüne Regierung.
LEODOL: Und Julian Schmid und die 12 Anderen? Was schreiben da die Fachmagazine?
antr: Ich denke nicht daran mit Ihnen übereinzustimmen. Aber Sie sind auf einem guten Weg wenn Sie die 13 Postenbesetzungen als das erkennen was sie sind.
Nur an deren flatulatären Gewichtung müssen Sie noch ein wenig arbeiten.
@johannes Der Ersatz für die ÖBB Vorstandsdame wird erst gesucht. Die Frau Geyer ist wie Unze geschrieben höchst qualifiziert. Karin Tausz ist ebenfalls von ihrer Ausbildung und Lebenslauf qualifiziert. Im Artikel wird die Frau Magister der Wirtschaft als Aktivistin abgetan! Alle prüf ich ihnen nicht durch, doch scheinen die Qualifikationen durchwegs gegeben. Das sind alles keine Parteinasenbohrer. Und was diesen Schmid betrifft, hab ich den auf der Homepage nicht mal gefunden. Chef der Energieagentur ist er nicht. Im Management angeblich, aber wenn man ein fachspezifisches Studium (“Environmental Technology and International Affairs”) absolviert hat, ist das okay und kein Skandal!
Es geht darum ,dass alle Neuen eine Verbindung zur Grünen Partei aufweisen.
Das ist Günstlingswirtschaft und Postenschacher.
Es wird schon jeder irgendeinen Lehrgang gemacht haben der jetzt als “Beweis” vorgelegt wird.
Das haben sogar Ddie Blauen zustande gebracht, denen hat man es halt nicht durchgehen lassen.
Sie werden diese grünen Postenbesetzungen mit noch soviel Einsatz schönreden können.
Ich nehme mal Frau Geyer als Beispiel für „grüne Postenbesetzung“, okay. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schreibt: Christa Geyer is the Head of the Competence Center for Eastern Europe at Raiffeisen KAG and a member of the Supervisory Board of the local asset management companies of Raiffeisenbank International in Russia, Slovakia, Serbia (fund company and pension fund) and Romania. She is also a certified supervisory expert and a chairman of the Supervisory Board from ASFINAG. Geyer graduate of Zukunft.Frauen.11 and is a member of Fondsfrauen Österreich and All Eyes on Women.
Man kann sehen, dass diese Frau geeignet ist. Die hat nicht irgendeinen Lehrgang gemacht. Und ja, sollen die grün affin sein. Jede Partei sucht Köpfe, die ähnlich denken, das allein ist noch kein postenschacher. Erst wenn die Leute keine Qualifikation haben und Parteiinteresse oder eigeninteresse wichtiger als die Aufgabe ist. Meinen Sie nicht?
Zukunft Frauen, Fondsfrauen Österreich sind halt Netzwerke, die Frauen auf Grund der verpflichtenden Frauenquote in Aufsichtsräten usw. Mandate zuschanzen wolle; eine klare Diskriminierung von Männern! Nur wenn eine Frau Mitglied in diesen Vereinigungen ist, bedeutet dies noch nicht, dass sie eine besondere Qualifikation haben muss. Und dass sie Aufsichtsratsvorsitzende der ASFINAG ist, wurde im Beitrag eben kritisiert – wird mir auch klarer, wie sie dort hingekommen sein dürfte, nachdem der frühere grüne Staatsanwalte ihr Ehemann sein soll. Nepotismus!
Die Sticheleien des grünen Regierungspartners werden immer frecher und sie loten ihre Grenzen aus … immer näher an die Grenze des Erträglichen.
Und ja, das widerliche Postengeschachere hat bei den Grün_innen natürlich einen anderen Namen …
Der Trend schrieb vor 2 Jahren: Bei der heutigen, für 13:30 Uhr angesetzten Aufsichtsratssitzung der ÖBB Personenverkehr AG geht das Umfärben in den staatsnahen Betrieben weiter. Valerie Hackl, ehemalige Assistentin von Christian Kern, wird aus dem Vorstand ausscheiden. Ihr folgt Michaela Huber, ehemalige Ministersprecherin im Innen- und Verteidigungsministerium sowie Kommunikationschefin der OMV.
An alle Selbstdenker: was qualifizierte eine Sprecherin für den Posten des Vorstand für die Personenverkehr AG???
Zweite Frage: was ist schlecht daran mittels Auschreibung jemand besseren zu finden?
Der Hass auf Grün verdeckt die Aussicht, Herr Schmitt.
Danke für diesen wichtigen Artikel.
14 Posten und nur Menschen welche teilweise sogar direkt aus der Partei der Grünen kommen sind bestqualifiziert.
Ich denke das von Herrn Geyer mitiniziierte Volksbegehren ist mehr denn je, dringender denn je.
Hier geht es auch um hochdotierte Jobs die vom Steuerzahler zu berappen sind.
Die FPÖ soll endlich aktiv werden und bezüglich dieser massenhaften Postenvergabe an grüne Vertrauensleute Licht in die Sache bringen. Ein UA wäre nach meiner Meinung dringend notwendig.
Der ÖVP wäre auch dringend zu raten hier vollkommen transparente Öffenlegung der Bestellungs- und Ausschreibungsvorgänge zu fordern.
Was wurde wann öffentlich ausgeschrieben von den Grünen?
Wer hat sich beworben und mit welchen Auswahlkriterien wurden die grünen Parteigänger als die bestqualifizierten herausgefiltert
Ich nehme mal Frau Geyer als Beispiel für „grüne Postenbesetzung“, okay. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schreibt: Christa Geyer is the Head of the Competence Center for Eastern Europe at Raiffeisen KAG and a member of the Supervisory Board of the local asset management companies of Raiffeisenbank International in Russia, Slovakia, Serbia (fund company and pension fund) and Romania. She is also a certified supervisory expert and a chairman of the Supervisory Board from ASFINAG. Geyer graduate of Zukunft.Frauen.11 and is a member of Fondsfrauen Österreich and All Eyes on Women.
Man kann sehen, dass diese Frau geeignet ist. Meinen Sie nicht?
Sie werden sicher mit mir übereinstimmen, dass man die türkis-schwarzen Postenbesetzungen und Ausschreibungen einmal ordentlich unter die Lupe nehmen sollte!? Dagegen sind die 14 Posten ein Lärcherlwind…