Ganz und gar nicht klimafreundlich ist die Reiselust der Grünen-Politikerin Nina Tomaselli – und überdies sehr teuer, allerdings nur für den Steuerzahler. Das stellt sich nun ein weiteres Mal heraus. Bereits im Vorjahr hatte die Doppelmoral der Nationalratsabgeordneten für Erstaunen gesorgt. Damals hatte sich herausgestellt, dass sie regelmäßig im Jet zwischen Wien und Vorarlberg hin- und herpendelt – obwohl Kurzstreckenflüge bei den Grünen angeblich so verpönt sind, der eXXpress berichtete. Doch das ist nicht alles.

Steuerzahler finanzieren im vergangenen Jahr 50.000 Flugkilometer

Wie nun bekannt wurde, legte Tomaselli allein im Jahr 2023 insgesamt 50.000 Flugkilometer zurück, für Dienstreisen, wie sie selbst festhält. Mit anderen Worten: Die Politikerin flog mehr als einmal um den Globus – denn der Äquator ist nur 40.075 Kilometer lang. Berechnet wurde das von der „Krone“.

Nina Tomaselli redet offenbar nur Anderen gerne ins gewissen, aber nicht sich selbst.APA

Die Reiseziele der Grünen waren Seoul, Tokio, Belfast, Madrid, Brüssel, Berlin. „Ich kann bestätigen, dass ich an all diesen Dienstreisen teilgenommen habe, jeweils in anderen Funktionen“, erklärt Nina Tomaselli in einer Stellungnahme. Die beiden besonders „sündhaften“ Langstreckenflüge und Belfast dienten der parlamentarischen Freundschaftspflege, die Kurzstrecken Flüge nach Madrid, Brüssel und Berlin führten hingegen zu Konferenzen.

Wir lernen: Bei U-Ausschüssen redet die Grüne zwar Anderen gerne ins Gewissen, doch um ihr eigenes ökologisches Gewissen kümmert sie sich offenbar wenig. Gewissenhafter ist in diesem Punkt ihre Parteikollegin Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die nach Berlin und Brüssel nur mit dem Zug reist.

Nina Tomaselli – gerne über den Wolken

Tomaselli steigt auch dann in den Flieger, wenn sich der Zug anbietet

Doch die Grüne Nationalrätin zieht den Flieger dem Zug vor. Das bewies sie bereits im Frühjahr 2023. Für die Fahrt zwischen Vorarlberg und Wien hätte sie nämlich auch den Railjet der ÖBB nehmen können. Das hätte sechs Stunden gedauert, gegenüber vier Stunden mit dem Jet. Mit den Inlandsflügen sparte sich Tomaselli lediglich zwei Stunden. Das müsste einem die Klimaschonung doch wert sein – sollte man meinen. Scharfe Kritik erntete sie dafür unter anderem von der Jungen Volkspartei Graz: „Wer Klimaschutz propagiert, dann aber nach Vorarlberg den Flieger nimmt, ist völlig unglaubwürdig und sollte besser nicht mehr Moralapostel spielen“.

Übrigens: Auch hier kommt der Steuerzahler zum Handkuss. Für ihre Flüge muss die Grüne nämlich nur zehn Prozent der Kosten selbst zahlen – etwa 59 Euro. 90 Prozent der Flugkosten können Parlamentarier aus Vorarlberg, Tirol und Kärnten mit ihren Spesen den Steuerzahlern verrechnen.