Grüne wollen Nahost-Konflikt mit einem 6-Punkte-Plan lösen und kritisieren Österreichs "Flaggen-Aktion"
Die Grünen in Österreich kritisieren das Hissen der Flagge Israels auf dem Bundeskanzleramt und Außenministerium als “überhastete und demonstrative Akte”. Dafür haben sie die Lösung, wie man im Nahen Osten endlich Frieden erreichen können soll.
Die Grünen schlagen einen Sechs-Punkte-Plan für Nahost vor. Gleichzeitig kritisierten sie das Hissen der israelischen Fahne auf dem Bundeskanzleramt und dem Außenministerium vergangenen Freitag. “Insbesondere angesichts der Komplexität des Konflikts sind überhastete demonstrative Akte, die das Vertrauen in Österreich als besonnenen, weitsichtigen und neutralen Vermittlerstaat schwächen, nicht zielführend”, sagte Ewa Ernst-Dziedzic, die außenpolitische Sprecherin der Grünen.
Die Heiligen Stätten ausbalancieren
“Wir schlagen sechs Punkte zu einer solchen österreichischen Initiative für eine Renaissance der jordanisch-israelischen Zusammenarbeit vor”, so Ernst-Dziedzic in einer Stellungnahme gegenüber der APA weiter. Österreich soll nach der Vorstellung der Partei in Zusammenarbeit und Abstimmung mit der EU seine diplomatischen Kräfte auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass die israelisch-jordanischen Beziehungen sich wieder verbessern und Perspektiven für eine friedliche Zukunft in der Region eröffnet werden.
Konkret schlagen die Grünen vor, die heiligen Stätten in Jerusalem abzusichern und auszubalancieren, mit einem speziellen Fokus auf die jordanische Administration des Tempelbergs. Die Palästinensische Autonomiebehörde solle dabei miteinbezogen werden, auch um sie gegenüber der Hamas zu stärken. Gestärkt werden solle auch das jordanische Königshaus, dessen Legitimität in der Region unter anderem darauf beruhe, Garant für den Zugang von Muslimen zum Tempelberg zu sein.
Israel und Jordanien sollen zusammenarbeiten
Die Verkehrswege für Israel zur arabischen Halbinsel sollten offen gehalten werden ebenso wie für die Palästinenser die Grenzen zu Jordanien. Ein weiterer Punkt wäre die Achtung der Rechte der Palästinenser durch wirtschaftliche Stärkung, was Wege zu einem Selbstbestimmungsrecht eröffnen würde. Außerdem schlagen die Grünen eine Intensivierung von Projekten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Israel und Jordanien vor.
Die Beziehungen zwischen Israel und Jordanien, zwischen dem israelischen Premier Benjamin Netanyahu und dem jordanischen König Abdullah, haben sich in den vergangenen Jahren massiv verschlechtert. Dazu hat auch beigetragen, dass seit 2008 keine Friedensverhandlungen mehr zur nachhaltigen Lösung des Nahost-Konfliktes stattgefunden haben. Eine friedliche, nachhaltige Lösung der eskalierten Konflikte zwischen Israel und Palästina, die Sicherheit und Stabilität in der Region, ist nach Ansicht der Grünen jedoch ohne eine konstruktive Zusammenarbeit von Israel und Jordanien nur schwer vorstellbar. Außerdem betonten sie: “Wir verurteilen die massiven Raketenangriffe der Hamas aufs Schärfste, und rufen beide Seiten zur Einhaltung der Waffenruhe und zu Deeskalation auf.” (APA/red)
Kommentare
So lange der Iran, Syrien etc. Israel nicht anerkennen und mit dem arabischen Jihad, der Hamas und der Hisbollah drei Terrororganisationen unterstützen, die sich die Vernichtung Israels auf die Fahnen geschrieben haben, wird es im Nahen Osten keinen Frieden geben.
Immer das gleiche Schema bei den Grünen. Sie kritisieren das Vorgehen der Türkisen verbal und stimmen für das türkise Handeln im Parlament. Sie sind Teil dieser Regierung und voll verantwortlich für diese Regierungsperiode, auch wenn sie das gerne anders sehen möchten.
Die Linken und der politische Islam gehen eine unglückselige Verbindung ein. Ob es ihnen damit gelingt damit unsere Gesellschaft zu zerstören ist nicht anzunehmen. Der Kommunismus ist daran gescheitert.
Ich möchte dich auf einen Denkfehler hinweisen. Echte Linke verabscheue JEDE Religion. Nur “Linke” kooperieren mit Religion ..
https://www.deutschlandfunk.de/islam-im-nationalsozialismus-fuer-fuehrer-und-prophet.886.de.html
Frieden wird es erst geben, wenn die Muslime ihre Kinder mehr lieben, als sie Juden und Christen hassen.
Dasselbe gilt für auch “Linke”. Nur etwas anders formuliert ..
@ Tortus:
Ich stimme ihnen grundsätzlich darin zu, dass der Konflikt zwischen Arabern und Juden nicht durch vereinfachende Täter-Opfer Erzählungen erklärbar ist .
Im konkreten Fall geht es aber um Terror von einer Seite, der von der anderen Seite bekämpft wird.
Wenn eine Terrororganisation eine Bombe in einer zivilen Stadt zur Explosion bringt, dann ist das Terror. Wenn eine Terrororganisation 3000 Bomben mittels Raketen auf zivile Städte schickt, dann ist das kein “komplexer Konflikt”, welcher eine besonnene Reaktion erfordert, sondern einfach Terror.
Und in diesem Fall darf (muß) man sich mit den Opfern solidarisieren .
Mit dem Mittel des Terrors darf keine politisches Ziel erreichbar sein. Ich muß die Frage gar nicht beantworten, ob das politische Ziel des Terrors legitim sei oder nicht.
Problem an der Situation ist, dass beide Seiten die jeweils andere als Terroristen wahrnehmen. Wenn Sie sagen, eine Seite betreibt Terror, die andere bekämpft den Terror, beziehen Sie eine (vermutlich Ihrer Meinung nach) moralisch überlegene Haltung, gleichzeitig ist es aber das, was Sie unten kritisieren. Die einen sind gut, die anderen sind böse.
Wenn man Terror als Begriff jetzt mal akzeptiert, dann sind beide Situationen, eine Bombe in einer Stadt versus 3000 Raketen, Terror. In der Regel gehen beide Situationen aus komplexen Konflikten hervor, zweitere spielt sich aber auf einem weit größeren Maßstab ab bei der man nicht genauso agieren kann wie gegen einen Einzeltäter. Auf beiden Seiten stehen viel mehr zivile Leben auf dem Spiel, eine rabiate Vorgehensweise bei der Zivilisten getötet werden heizt den Konflikt noch mehr an, da noch mehr und mehr radikalisiert werden. Daher sollte meiner Meinung nach besonnen vorgegangen werden.
In dem Sinne muss man sich mit den Opfern solidarisieren, da stimme ich Ihnen zu. Opfer gibt es aber auf beiden Seiten, nicht nur von den 3000 Raketen auf Israel sondern auch von israelischen Angriffen auf (leider auch vermeintliche) Hamasziele. Die Solidarisierung mit palästinensischen Zivilopfern stößt meiner Wahrnehmung aber hier auf Ablehnung.
Im letzten Punkt erlaube ich mir zu widersprechen. Die Methode des Terrors ist vielleicht illegitim, wenn man aber nicht darüber reden will, welche Ziele damit erreicht werden sollen (offensichtliche, versteckte oder unterbewusste), erschwert das das Auffinden einer diplomatischen Lösung. Die Alternative zu einer besonnenen Vorgehensweise wäre dann die Hamas so lange zu bombardieren, bis alle ihre Anhänger tot sind, und dann wird es zuhauf Leute geben die mit dem Bild aufwachsen, dass Israel ihre Nachbarschaft bombardiert. Und genau diese Leute werden dann zur nächsten Generation von Terroristen (oder, in deren Augen, Freiheitskämpfern), die Israel angreifen, aber dank internationaler Unterstützung wohl kaum jemals besiegen werden. Und so geht der Teufelskreis dann weiter.
Ich kann aus meiner persönlichen Geschichte die Erfahrung nachvollziehen, was es heisst, mit dem Schicksal der Vertreibung konfrontiert zu werden. Meine Familie wurde nach dem 2. Weltkrieg vertrieben, meine Großmutter wurde ermordet. Mein Vater war 9 Jahre alt, als er seine Mutter zum letzten Mal gesehen hat. Sie hat ihn weggestossen, weil sie ihn schützen wollte, als die bewaffneten Männer kamen um sie abzuholen. Dieses Erlebnis hat sich in seine Psyche eingebrannt. Mein Vater konnte den Hass Zeit seines Lebens nicht überwinden.Der Rest der Familie wurde in einen Viehwaggon gesteckt – ohne sanitäre Einrichtung und auf die Reise geschickt. In Ungarn endete diese Reise vorläufig, es brach die Ruhr aus, die Toten wurden aus den Viehwaggons geworfen und sind in Ungarn begraben worden. Meine Kinder sind die 3. Generation der Vertriebenen. Sie hegen keine Ressentiments gegen die damaligen Aggressoren, das würde ja auch absolut keinen Sinn ergeben.
Bei der Hamas handelt es sich ebenfalls um die 3. Generation von Heimatvertriebenen. Ich gestehe der Vertriebenengeneration eine Opferrolle zu. Aber niemand aus der 3. Generation darf sich das Recht nehmen, Bomben auf Städte zu werfen und diesen Terror mit dem Vertriebenenschicksal legitimieren. Hier wird Hass von Generation zu Generation weitergereicht. Die Täter sind tot. Der Hass richtet sich gegen die Juden an sich.
Lernens Geschichte! Auch die Jordanier haben die “Palätinenser” vertrieben bzw. zur Flucht aufgefordert ..
Das ist eine tragische Geschichte, die ich anhand meiner eigenen Familienhistorie nachvollziehen kann. Ich könnte jetzt auch eine rührende Geschichte zu Vertreibung, Judenverfolgung und notgedrungenem Suizid zum Schutz der Familie erzählen, sie wäre aber wie Ihre außer der Emotionalisierung willen wenig relevant, da wir das große Glück haben, in einem Land zu leben, wo diese in der Vergangenheit liegen und aufgearbeitet werden konnten. Diesen Luxus hat es im Gaza-Israel-Konflikt nicht gegeben, er ist seit Jahrzehnten mehr oder weniger aktiv und aktuell. Jede Generation hat den Konflikt miterlebt, ist in ihm aufgewachsen, und deshalb radikalisierbar (und zwar auf beiden Seiten).
Die anhaltenden Bombardements sind von unserer Warte aus schwerlich moralisch nachvollziehbar (sowie auch Gegenangriffe unter Inkaufnahme von zivilen Opfern). Was mich aber auf meinen ursprünglichen Punkt zurückbringt, Ihre Heuchelei: Wieder sehen Sie sich moralisch über anderen stehend, genau das, was Sie den Grünen vorwerfen. Sie nehmen sich das Recht heraus, zu diktieren, wessen traumatisches Schicksal eine Kriegshandlung rechtfertigt und wessen nicht. Aus dieser Perspektive kann man aber nicht realpolitisch Stellung beziehen sondern immer nur moralisch und moralisierend, um Ihre Worte zu verwenden.
@Peter Koroly
22. Mai 2021 um 11:13 Uhr
Um auf Hassparolen brüllende junge Muslime einzuwirken, bedarf es anderswo bereits bewährter Methoden, die ich aber hier leider nicht weiter ausführen darf.
Deeskalierende Dialoggespräche gehören eindeutig nicht dazu.
Quasi mit der Muttermilch bereits verabreichter abgrundtiefer Hass auf alles was nicht muslimisch ist, kann nicht einfach weggeredet werden.
Wir müssen den Mut haben offen auszudrücken, dass die kulturellen/religiösen/ideologischen Differenzen in diesem Fall unüberwindbar sind und, dass “MultiKulti” allerorts zum kläglichen Scheitern verurteilt ist, selbst wenn unverbesserliche (grenzdebile?) Gutmenschen auch weiterhin dieses tote Steckenpferd reiten wollen!
Es wird wirklich langsam Zeit, dass alle Palästinenser- und Islam-Sympathisant*innen (m/w/d) ein Kopftuch tragen, aus Solidarität mit all jenen Frauen, die gerne ein Kopftuch tragen – aber nicht dürfen!
https://www.youtube.com/watch?v=i_wms8Bo7Tk
würde Kurz die Palästinenser-Fahne hissen, die Grün*innen und alle sonstigen Link*innen wären begeistert!
Und wenn Kurz seiner Frau das Kopftuch empfehlen würde, so wie sich das der ehrwürdige VdB vorstellt …. dann gebe es Applaus ohne Ende …
Va der bellen wörtlich:
“Und wenn das so weitergeht, bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.”
https://www.diepresse.com/5207179/wir-werden-alle-frauen-bitten-mussen-ein-kopftuch-zu-tragen-aus-solidaritat
Ich bin ganz sicher KEINE Grüne aber ich kritisiere das Hissen einer fremden Flagge auf dem BK-Amt grundsätzlich. Dort hat die österreichische und leider auch die EU-Flagge ihre Berechtigung, aber sonst keine!
@Anna Schneider
22. Mai 2021 um 11:24 Uhr
Meines Wissens ist die EU-Beflaggung auf öffentlichen Gebäuden der jeweiligen Mitgliedsländer keineswegs verpflichtend vorgeschrieben.
Für mich persönlich stellt dieses Symbol eine weitere Provokation dar, die mir vermitteln soll: “Wir sind dabei – Bürger Österreichs, friss und stirb!”
Österreich ist ein kleiner Staat. Hier können Konferenzen abgehalten werden.
Die USA kann vermitteln und Biden wird das wahrscheinlich auch tun.
Was wir hier wirklich nicht brauchen können, ist der Import von Konflikten. Schlimm genug, wenn in Favoriten graue Wölfe randalieren, wenn es in Wíen zu Demonstrationen von jungen Männern kommt, die Hassparolen brüllen. Vielleicht kann Bürgermeister Ludwig seinen Genossen Omar al Rawi bitten auf diese junge Muslime – im Sinne des guten Zusammenlebens – einwirken, damit sie unsere Gesetze und Gewohnheiten respektieren.
Träumer
Man lerne: Wenn eine Terrororganisation eine Bombe legt, dann ist das Terror. Wenn eine Terrororganisation 3000 Bomben mittels Raketen auf zivile Städte schickt, dann ist das ein “komplexer Konflikt”, welcher eine besonnene Reaktion erfordert.
So kaschieren die linksextremen “Grünen” ihren Judenhass ..
Ich denke nicht, dass man den Grünen einen bewussten Judenhass unterstellen kann.
Diese Haltung der Grünen erklärt sich viel eher aus einem elitären Selbstverständnis der Grünen. Die Grüne Identität ist eine Opferidentität. Sie sehen überall Opfer, Frauen, Minderheiten, Schwule und Lesben usw.
Und gleichzeitig sehen sich die Grünen moralisch über den anderen stehend. Aus dieser Perspektive kann man aber nicht realpolitisch Stellung beziehen sondern immer nur moralisch und moralisierend. Es kommt somit zu einer zwangsläufigen moralischen Opfererhöhung. Die Idee, dass Opfer auch Täter sein können, hat in dieser Erzählung keinen Platz.
Ein weiteres Problem dieser moralisierenden Weltsicht ist ebenfalls evident: Wenn sie moralisch auf der falschen Seite stehen, dann sind sie ein schlechter Mensch. Sie haben also gar nicht die Möglichkeit, einen moralischen Standpunkt zu überdenken. Entweder sie sind gut oder böse.
Teile Ihren Kommentar voll und ganz.
Ohne für eine Seite Stellung zu Beziehen ist es geradezu ironisch, dass Bauers Aussagen nicht nur auf die Grünen anwendbar sind, sondern genauso auf die türkise Haltung gegenüber Israel:
Die Idee, dass Israel sowohl Opfer als auch Täter sein kann, hat in der türkisen Erzählung keinen Platz. Ein weiteres Problem dieser moralisierenden Weltsicht ist ebenfalls evident: Wenn sie die falsche Meinung haben, dann sind sie ein schlechter Mensch und werden als Antisemit abgestempelt. Sie haben also gar nicht die Möglichkeit, einen moralischen Standpunkt zu überdenken. Entweder sie sind gut oder böse.
Und bevor man mir unterstellt, antisemitisch zu sein, das selbe könnte man mit Palästinensern machen, die können sehr wohl Täter (Hamas) als auch Opfer (Zivilbevölkerung) sein.