Immer mehr Freiheitliche sind in Feierstimmung, FPÖ-Kritiker und politische Mitbewerber hingegen zunehmend besorgt. Der jüngste Anlass dafür ist Herbert Kickls ZiB2-Auftritt. Darin konnte der freiheitliche Bundesparteiobmann mit staatsmännischem Auftreten punkten. Überdies liegt die FPÖ seit gut einem Jahr in allen Umfragen stabil an erster Stelle – und das mit zunehmend unerreichbarem Abstand. Doch der ehemalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist überzeugt: Alles wird anders kommen. Kickl werde niemals Kanzler werden, egal wie viele Österreicher sich das durchaus wünschen.

Anschober glaubt an „Wendepunkt zum Positiven“

Der Grünen-Politiker meint in der „Krone“, die dem Grünen eine eigene Kolumne gibt: „Der aktuelle Stand der Umfragen ist nicht entscheidend.“ Alles werde vom Wahlkampf abhängen. Anschober hofft auf einen „Wendepunkt zum Positiven“. Die anderen Parteien sollten auf eine Schlammschlacht verzichten. Wenn die kommende Wahl „zur Entscheidung über Zukunftspläne“ werde,  könnte der Wahlkampf vieles sichtbar machen, was den freiheitlichen Höhenflug beenden werde.

Wahlkampf werde zeigen: „Populismus löst keine Probleme“

Anschober nennt fünf Gründe:

Erstens: „Populismus löst keine Probleme, sondern lebt von Problemen. Das wird die Bevölkerung immer stärker spüren.“

Zweitens: „Kickl hat als Innenminister für viele bewiesen, dass er das Handwerk der Gestaltung nicht beherrscht.“

Drittens: „Etliche Maßnahmen sind in den Regierungsjahren der FPÖ zulasten der Menschen mit dem geringsten Einkommen gegangen.“

Viertens: „Es wird Kickl schaden, dass er sich nicht von Extremisten distanziert.“

Fünftens: „Ungarns Regierungschef Orban ist Kickls Vorbild.“ Das Beispiel Ungarns werde aber zeigen, dass das Ergebnis dieser Politik gar nicht gut sei. „Dieser Vergleich wird viele überzeugen.“