Die AUA-Mutter Lufthansa testet auf dem skandinavischen Markt einen neuen Ticket-Tarif, welcher der Umwelt zugutekommen soll. Auch die AUA ist Teil des Tests. Neben den klassischen Tarifen Light, Classic und Flex erscheint seit Dienstag bei Europa-Flügen aus Norwegen, Schweden und Dänemark auch ein sogenannter “grüner Tarif” im Buchungsprozess, teilte die Lufthansa in Frankfurt mit. Man sei damit der erste internationale Luftverkehrskonzern, der etwas Derartiges anbiete.

Vier Lufthansa-Gruppen nehmen an dem Test teil.

Das Duplizieren

Mit dem “Green fare”-Ticket erwerben die Kunden automatisch einen CO2-Ausgleich, der zu 20 Prozent über nachhaltig aus Speiseresten produzierte Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuel/SAF) und zu 80 Prozent mit Klimaschutzprojekten erreicht werde. Der neue Tarif ist sowohl in der Economy- als auch in der Businessklasse buchbar.

Den Test mit den “grünen” Tarifen führt die Lufthansa-Gruppe mit vier Fluggesellschaften durch: Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines.

Zuschlag für nachhaltiges Benzin

Bereits seit Ende Mai konnte man bei der AUA mit einem Aufpreis auf das Ticket den Kauf von nachhaltigem Flugbenzin mitfinanzieren. Davor war es nur möglich, beim Kauf des Tickets Geld für CO2-Kompensationsprojekte zu leisten. Der neue Zuschlag für nachhaltiges Flugbenzin war allerdings deutlich höher. Die AUA kauft von der OMV in Österreich hergestelltes, nachhaltiges Kerosin (SAF).

Die Idee des ``Green fare``-Ticket finde ich

"Ausgleich macht CO2-Ausstoß nicht ungeschehen"

Ein derartiger “Ausgleich macht den CO2-Ausstoß einer Flugreise aber keineswegs ungeschehen” und “könne sogar umweltschädliches Verhalten nachträglich legitimieren”, argumentieren Kritiker. SAF ist bisher nur in geringen Mengen verfügbar. Die EU plant Mindestquoten zur Beimischung in herkömmliches Kerosin. Lufthansa hat dazu einen Liefervertrag mit Shell über 1,8 Millionen Tonnen für den Zeitraum 2024 bis 2031 abgeschlossen.