
Innsbrucks grüner Bürgermeister Willi fordert: "Arbeitsmarkt für Asylwerber öffnen"
Dass Asylwerber nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes (VfGH) nur dann einen Job ausüben dürfen, wenn sich kein Arbeitsloser dafür findet, geht Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) nicht weit genug. Er forderte eine komplette Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylwerber nach drei bis sechs Monaten. Zudem sprach er über die jüngste Verkehrsdebatte der Koalition und meinte, dass die Klimawende ohne Veränderung nicht schaffbar sei.
Die Grünen sehen durch einen Erlass von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP), der auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes folgte, den Zugang zum Arbeitsmarkt gesichert. Für Willi ist das aber noch zu wenig, denn ein gänzlich freier Zugang bringe nur Vorteile, argumentierte er. Die Menschen würden dadurch beschäftigt, Arbeit bringe Wertschätzung sowie ein eigenes Einkommen und am Arbeitsplatz würden soziale Kontakte entstehen – was wiederum die Integration fördern würde. “Das Herumsitzen bringt ja nichts”, hielt er fest.
Es sei zwar dann hart, wenn die Menschen keinen positiven Asylbescheid erhalten aber bereits ins Arbeitsleben eingebunden seien, doch die Betroffenen würden eine “Bereicherung für sich selbst” mitnehmen. Das Argument der Gewerkschaften, dass dadurch Lohndumping Vorschub geleistet würde, ließ er nicht durchgehen: “Dem kann man vorbeugen, wenn zumindest der Kollektivvertrag gezahlt wird”, schlug er vor. Das Angebot der Stadt Innsbruck, 50 Flüchtlinge aus griechischen Lagern aufzunehmen, sei außerdem nach wie vor aufrecht.
Scharfe Kritik an Willis bundespolitischem Vorstoß kam am Sonntag von der Innsbrucker FPÖ. Sie sprach in einer Aussendung von “grünen Einbürgerungsfantasien” des Bürgermeisters. “Willi sorgt bereits in der Stadt für genug Chaos, daher soll er sich besser erst einmal darum kümmern”, richtete der freiheitliche Vizebürgermeister Markus Lassenberger dem Stadtchef aus. “Echtes Asyl” sei nur “Schutz auf Zeit”, ließ indes FPÖ-Stadtparteiobmann Rudi Federspiel wissen.
Unschuldsvermutung auch für Politiker
Der Umgang mit Asylwerbern ist in der türkis-grünen Koalition eines von mehreren Themen, die immer wieder zu Auseinandersetzungen führen. Insgesamt sah Willi in der Zusammenarbeit aber ein “Geben und Nehmen”. Jüngst kochte zwischen den Koalitionären die Debatte um die Evaluierung von Neubauprojekten der Asfinag durch das Umweltministerium von Leonore Gewessler (Grüne) hoch, wobei Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meinte, dass man das Klima nicht durch Verzicht, sondern durch Innovation und Technologie retten könne. Willi ließ das nicht gelten und bejahte die Frage, ob dies eine rückwärtsgewandte Politik sei. Es stimme einfach nicht – “und das weiß jeder” – dass es Veränderung gebe, “ohne dass wir uns verändern müssen”. “Veränderung tut oft weh und ist mühsam”, sei aber durchaus eine Chance für “Entschleunigung”, sagte er.
Dass der Ibiza-Untersuchungsausschuss mit den Stimmen der Grünen abgedreht wurde, hatte zu Kritik am kleinen Koalitionspartner geführt. Willi wünscht sich aber einen weiteren U-Ausschuss, da nun die Erkenntnisse aus dem vergangenen Ausschuss in den neuen einfließen können. Der Untersuchungsgegenstand könne nun “viel präziser” formuliert werden, sah der Grüne eine Chance. Während der Ausschuss als Reaktion auf die FPÖ-Ibiza-Affäre eingesetzt worden war, geriet immer mehr die ÖVP ins Zentrum. Nun sei die Opposition am Zug, einen weiteren Ausschuss zu verlangen.
Wegen des U-Ausschusses wird gegen den Bundeskanzler wegen Falschaussage in seiner ersten Befragung ermittelt – eine Anklage wäre für Willi indes kein Grund für eine Rücktrittsaufforderung. “Ich finde, dass die Unschuldsvermutung auch für Politiker gelten muss”. Bei einer Verurteilung müssten aber jedenfalls die Konsequenzen gezogen werden.
Kommentare
Könnte der bitte auch in die Wand klettern? Wenn möglich ohne Seil.
Grundsätzlich ist es wurscht ob man den Arbeitsmarkt öffnet, denn ein Teil ist für Arbeit schlicht nicht brauchbar, ein Teil ist die mit Arbeit verbundene Leistungsanforderung bei uns zu mühsam, ein Teil der brauchbar ist rauscht rasch in die Arbeitslose und danach Mindestsicherung nach Wien ab – weil in Summe mit Familienboni etc. attraktiver als Arbeit – und was verbleibt ist der Rede nicht wert!
Impfpflicht für alle Asylwerber, gleiches Recht für Alle!
Gegenansage: Arbeitsmarkt für Grün-Politiker öffnen!
Am lohndumping sind weniger die Asylwerber, sondern mehr Unternehmer und die Sozialversicherung und das Finanzamt verantwortlich. Die Strafen sind lächerlich klein. Sprich manche Branchen sind verleitet sozialdumping zu betreiben.
Ich finde es gut, wenn die Asylwerber arbeiten. Damit leisten sie früher etwas und zahlen früher Steuern. Und kommen auch auf vervünftigere Gedanken und machen weniger Dummheiten. Bedarf an einfacher Arbeit gibt es genug in Österreich. Wäre böld dies Vorteile nicht zu nutzen.
Ich habe von einem Grünen nix anderes erwartet, er kann ja gleich ein paar bei sich zuhause beschäftigen ……
Jaja, der Willi von der Biene Maja hat auch immer viel Blödsinn geredet.
Die Schleppermafia hat Ihre Helfer und Ziele…
Was sagt die Gewerkschaft zum Lohn-dumping?
Die Politik ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Besorgnis und Kopfschütteln über Zustände ist das eine, das Wahlergebnis was anderes…
Die Linke hat über Jahrzehnte zwar Wahlen verloren, aber Ihre migrationsfreundlichen Botschaften sind dennoch angekommen. Medien, Kunst, Sport und Kultur haben dafür gesorgt.
Ein Grüner indölligenter als der Andere.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand solche Menschen wählt! Die Grünen****Innen sind Paradekommunisten, die alles am liebsten gleichschalten würden! Eigentlich muss man diese ganze Clique mit Vorsicht genießen! Ich komme nicht umhin wenn ich mir die Herren Kogler, Willi und auch Mückstein so anschaue, es wird wahrscheinlich noch mehr in dieser Partei geben, dann glaube ich dass die alle verwandt sind!!! Gleiches Sakko, gleiches Hemd, gleicher Haarschnitt, etc. wie zu Maos Zeiten in der Volksrepublik China!!!
Wenn “öffnen”, dann bitte die Irrenanstalten für die Grüninnen!
Der soll einmal durch innsbruck marschieren und schauen was dort an absolut jeder kreuzung herum lungert der feine grüne willi
Jo, eh …
Ja ja die Grünen! Hebein hat sogar im Wienwahlkampf gefordert, dass bei Bewerbungen im öffentlichen Dienst, Kandidaten mit Migrationshintergrund Vorrang haben sollen! Der BP fordert in der Eröffnungs-Ansprache der Salzburger Festspiele sofortige Maßnahmen gegen den Klimawandel alles andere bezeichnet er als fahrlässig. Werte Grüne bedenkt, dass der Blickwinkel eurer Betrachtung nicht der einzig richtige sein muss. Es ist anmaßend anders denkende nicht nur zu kritisieren sondern auch noch abzuwerten. Wo bleibt bei euch Grünen die von anderen eingeforderte Toleranz
Was sagt die GFK dazu?
Artikel 17
1. Die vertragschließenden Staaten werden hinsichtlich der Ausübung
nichtselbstständiger Arbeit jedem Flüchtling, der sich RECHTMÄßIG in ihrem Gebiet aufhält, die günstigste Behandlung gewähren, die
den Staatsangehörigen eines fremden Landes unter den gleichen Umständen gewährt wird.
Ein Asylwerber hält sich de jur nicht rechtmäßig in Österreich auf, da sein Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist.
Fazit: Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi fordert eine Rechtsbeugung, bzw. fordert zu Rechtsbruch auf!
Lt. EU Cerordnung müssen Asylwerber spätestens nach 9 Monaten Zugang zum Arbeitsmarkt haben, wie eben Drittlandpersonen. In Ö lt. Gesetz ist das nach 6 Monaten.
D.h. ab dann sind sie Ausländern am Arbeitsmarkt gleichgestellt. Wobei Ausländern von Nichteustaaten gemeint sind.
Dass bedeutet, sie bekommen eine Position, wenn sich kein Inländer (oder eine gleichgestellte Person) für diesen Job findet. Und dies wird vom AMS geprüft
Warum ist das eine Schlagzeile, wenn ein belangloser Bürgermeister (und davon gibt es ja wirklich viele) irgendwelche unbedeutenden Fantasien absondert?
Asyl ist ein Aufenthalt auf Zeit. Es darf keine Einlebung in die Gesellschaft passieren, weil die ja wieder weggehen. So lange sie Schutz brauchen, werden sie von der Allgemeinheit versorgt. Eigentlich sollten sie auch geschützt untergebracht werden, weil das Regime das sie verfolgt, ja auch Killer oder Kidnapper nach Österreich schicken könnte. Dass die frei herumlaufen, ist daher verantwortungslos den Asylanten gegenüber.
Der Mann spricht also vielleicht eher von Migranten.
Wenn in unserem Parlament, in Gemeinderäten, Bezirksvorstehungen etc. Mafiamitglieder, Clanchefs, Schlepper und Dealer das Sagen hätten, würden wir den Unterschied kaum merken.