Egal ob in dem Film “I.Robot” mit Will Smith (2004) oder dem Klassiker “Robocop” aus dem Jahr 1987 – humaniode Roboter spielen in Filmen schon lange eine große Rolle. Nun ist japanischen Wissenschaftlern der nächste Schritt gelungen, um aus diesen Filmen Realität zu machen: Sie entwickelten für einen Roboterfinger eine künstliche Haut mit menschlichen Hautzellen.

Die Kunsthaut sei dabei derart dehnbar, dass sie bei Bewegungen nicht reißen soll. Und damit nicht genug: Das Team um Projektleiter Shoji Takeuchi erklärte im Fachmagazin der Universität Tokio, dass die Haut sogar zur Selbstheilung fähig sei – inspirieren ließen sich die Wissenschaftler dabei von der Behandlung schwerer Brandwunden.

Wissenschaftler bilden Lederhaut nach

Um die künstliche Menschenhaut um den Finger wachsen lassen zu können, wurde dieser zunächst in einen Zylinder eingetaucht, der mit einer Lösung aus Kollagen und menschlichen Hautfibroblasten gefüllt war – den beiden Hauptbestandteilen unseres Bindegewebes. Anschließend machte man sich die “natürliche Tendenz zum Schrumpfen” dieser Mixtur zu eigen, sodass der mechanische Aufbau von der Hautmischung “eng umschlossen” wurde. Dadurch entsteht eine Art Lederhaut über der Robotermechanik. Zudem bilden sie auch die äußerste Hautschicht  nach, um den Finger menschlich aussehen zu lassen.

Überraschender Erfolg

“Wir sind überrascht, wie gut sich das Hautgewebe an die Oberfläche des Roboters anpasst”, meinte Takeuchi. Der Weg einen Roboter vollständiger mit Haut zu bekleiden sei jedoch noch weit. Die entwickelte Kunsthaut ist weniger robust als eine natürliche Haut und kann zudem ohne großen Aufwand in Bezug auf die Nährstoffzufuhr nicht lange überleben. Deshalb wollen die Wissenschaftler nun “mehr funktionelle Struktur” einbauen.