
"Gute Reise, meine große Liebe!" Schauspieler Erich Schleyer gestorben
Große Trauer in der Wiener Kunst- und Kulturszene: Schauspieler und Märchenerzähler Erich Schleyer (†81) ist überraschend gestorben.
Das gab Mittwochvormittag die Wiener Nachtclub-Legende Marianne Kohn (76), die jahrelang sehr gut mit Erich Schleyer befreundet war, auf ihrer Facebook-Seite bekannt. Zu seinem Bild schreibt sie: “Gute Reise, meine große Liebe!“ Laut Kohn sei der Künstler am 6. Juli um 19.40 Uhr verstorben. Genauere Umstände sind noch nicht bekannt.
Erich Schleyer wurde am 1. März 1940 in Dresden geboren und flüchtete 1968 aus der DDR. Seitdem arbeitete er als Schauspieler. Mit der Rolle des Frank N. Furter (“Rocky Horror Picture Show“) wurde er am Wiener Schauspielhaus berühmt. Ab Anfang der 70er-Jahre gestaltete Schleyer Kinderfernsehen und wurde als Märchenerzähler bekannt. Er wirkte in über 350 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Kommentare
(1) Zu Erich Schleyer, den ich leider kaum kannte, kann ich nicht viel sagen, ausser, dass ich mir wünsche, dass er zwar völlig unerwartet aber dennoch friedlich und sanft nach einem erfüllten Künstlerleben entschlafen ist, wie es mit stolzen 81 Jahren schon mal möglich ist.
(2) Huch,
Marianne Kohn, jene legendäre Bardame hinter dem Tresen (u.a. im “U4” in Meidling, sowie im “Monte” in der Annagasse 3 im Zentrum Wiens), die von Nahestehenden und Freunden genannte “Povera” ist tatsächlich schon 76 geworden!
Tja, die Zeit nimmt darauf freilich keine Rücksicht, aber es freut mich, dass sie es, bei diesem Lebenswandel (als Nachtmensch) auf dieses respektable Alter gebracht hat.
Äusserlich meistens sehr unnahbar aber dennoch ein sehr herzlicher, hilfsbereiter und wertvoller Mensch, wenn mal der sog. “Bann gebrochen” war. Ich habe nur ausgezeichnete Erinnerungen an sie.
Eine Anekdote dazu: als damaliger sog. “Lodenfreak” (c) by Stefan Weber (Drahdiwaberl) habe ich seinerzeit meine Getränke (damals noch 2x jugendfreie Soda-Zitron für mich und den “Hasen” an meiner Seite 😀 ) bei ihr bezahlt, und auch immer “grosszügig” auf ÖS 100,- aufgerundet (Die Konsumation beihaltete damals auch den sog. “Musikbeitrag”).
Einmal habe ich dabei irrtümlich einen “Schrödinger” (ÖS 1.000,-) dafür verwendet und dazu “Passt so!” zu Marianne Kohn gesagt, die darauf sofort “Bist da gaunz sicher?” geantwortet hat und mir dabei meinen Tausender vor die Nase gehalten hat.
Jede/r andere Disco-Marketender/in hätte damals, ohne mit der Wimper zu zucken, dieses völlig überhöhte Trinkgeld ehestmöglich in ihrem Kellnerfleck verschwinden lassen.
Marianne Kohn hat es nicht getan und das habe ich in den mittlerweile fast 40 vergangenen Jahren, wie ich soeben feststelle, nicht vergessen!
Mögen sich doch bitte zu ihren stolzen 76 Jahren noch einige andere bei guter Gesundheit dazugesellen!
Zuletzt grüsse ich bei dieser Gelegenheit auch alle damaligen Zeitgenossen und Spassgesellen, an die ich im Moment unweigerlich denken muss! 😀
Besten Dank für die schönen Erinnerungen!
@Neuberger
7. Juli 2021 um 16:13 Uhr
Ich habe aber auch noch schöne Erinnerungen an die sog. “Geisterstadt” auf dem Gelände der ehemaligen Semmelweis-Klinik in der Pötzleinsdorferstrasse, 1180 Wien.
Klingelt’s da vielleicht auch bei Ihnen? 😀
Ich bin stolz darauf, dass ich mich diesbezüglich leider an überhaupt nichts erinnere! 😉 Liebe Grüße!
Noch zur Povera: Ganz ohne Schrammen ging es auch bei ihr nicht ab, aber sie hat vor einiger Zeit ganz tapfer eine Herausforderung bestanden. Und wie sie die Liebe zur Oper mit einer immer wieder besonders feinen Ausdrucksweise kombiniert, ist bemerkenswert. 🙂
der hat sich doch erst unlängst mit biontech impfen lassen, komisch.
Was für ein intelligenzbefreiter Kommentar.