Deutschland könnte dazu gezwungen werden, die Industrie zu drosseln oder sogar abzuschalten, falls die russisch-ukrainischen Gas-Transitverträge, die Ende des Jahres ablaufen, nicht verlängert werden. “Würde das russische Gas nicht in dem Maße, wie es noch immer durch die Ukraine fließt, nach Osteuropa kommen, gilt, was europäisch verabredet wurde: Bevor die Leute dort frieren, müssten wir unsere Industrie drosseln oder gar abschalten”, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gegenüber der “Welt”.

Sollte es zu Engpässen kommen, müsste Deutschland demnach in die betroffenen Regionen exportieren, um die Defizite auszugleichen. Zusätzliche Kapazitäten seien daher wichtig. Insbesondere spielt das geplante Flüssiggasterminal an der Nordküste Deutschlands laut dem Minister eine wichtige Rolle für die Versorgung.

Ähnliche Konditionen für neuen Vertrag unwahrscheinlich

Trotz des Krieges erhält die Ukraine weiterhin Transitgebühren für russisches Gas, das durch das Land fließt. Laut einem Bericht des “Centre on Global Energy Policy” ist es jedoch unwahrscheinlich, dass das aktuelle Transitabkommen unter ähnlichen Bedingungen verlängert wird. Direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine erscheinen zudem äußerst unwahrscheinlich.