Die ohnehin hitzige Debatte um den ORF und die Zwangsgebühr, die ab dem 1. Januar von jedem österreichischen Haushalt zu bezahlen ist, wird nun weiter von FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher Christian Hafenecker angeheizt. ORF1 sei “mit internationalen Produktionen vollgestopft und wohl weit weg vom öffentlichen Interesse”, meinte er in einem Interview mit “Profil” und betonte: “ORF1 könnte man aus meiner Sicht ersatzlos streichen”.

Kritik an ORF-Gebühr

Der FPÖ-Politiker kritisiert zudem die Zwangsgebühr des öffentlichen Rundfunks, die oft als “Haushaltsabgabe” beschönigt wird. “Wäre die FPÖ in der Regierung, wäre die Abgabe gar nicht beschlossen worden”, meinte er. Und weiter: “70 Millionen dazuzugießen, ohne vorher einen klaren Auftrag zu definieren, halte ich für einen schweren Fehler von der Medienministerin.” Die FPÖ schlägt hingegen einen Budgetrahmen vor, der über eine Legislaturperiode hinausgeht. “Es ist nicht notwendig, dass sich der ORF jedes Jahr selbst gängeln muss, um zum Budget zu kommen”, so Hafenecker.

Lob an ORF 3

ORF 3 lobt Hafenecker hingegen und bezeichnet das Programm als “qualitativ hochwertig”. Es gefällt ihm zudem, dass sich der Sender seiner Meinung nach an Servus TV orientiert. Dies bemerkt er “anhand des zunehmenden Angebots von Sendungen mit regionalem Bezug”. Er hat den Eindruck, dass beide Sender ein ähnliches Publikum ansprechen möchten.

Generell auf den öffentlichen Rundfunk angesprochen, meinte Hafenecker jedoch, dass wir den öffentlichen Rundfunk brauchen. “Den ORF brauchen wir dringend. Österreich würde sonst als kleiner Markt von deutschen Sendern aufgefressen werden, das wäre Puls 4 zum Quadrat”, erklärte er.