Die Faktenlage ist eindeutig: 525.000 Haushalte sind ab 1. Jännner 2024 zusätzlich (!) zu den bisherigen ORF-Gebührenzahlern zur Überweisung der mindestens 183,60 Euro TV-Zwangssteuer verpflichtet. Insgesamt zahlen dann mehr als 4,2 Millionen Haushalte und Firmen. Der Betrag soll auf einmal zu leisten sein, also schon im Jänner (der eXXpress berichtete).

Im neuen ORF-Gesetz, das von ÖVP und den Grünen beschlossen worden ist, steht auch, was mit Zahlungsverweigerern passiert: Wer die Auskunft verweigert, wer für die Zahlung im Haushalt zuständig ist, oder wer falsche Angaben liefert, muss nach § 18, Absatz (1) 2180 Euro Strafe bezahlen. Und nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz wird auch ohne Gnade die ORF-Steuer abkassiert: Zahlungsverweigerer werden zuerst mit Inkasso-Büros gejagt, dann folgen Gehaltsexekutionen – und schließlich werden Ersatzarreststrafen für das Nichtbezahlen von Homer-Simpson-Folgen oder der Barbara-Karlich-Show im ORF verhängt.

Mit Ersatzarreststrafen wird sich der ORF nicht wirklich beliebt machen - ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat ab 1. Jänner ein ziemlich gewaltiges Problem.

525.000 Österreicher verweigerten bisher die ORF-Zwangsgebühr

Die Androhung von Ersatzarreststrafen dürfte von den schwarz-grünen Gesetzesgebern aber nicht ganz zu Ende gedacht worden sein: Falls sogar 99 % der neuen ORF-Zwangskunden, die bisher ja schon immer die ORF-Gebühr erfolgreich verweigert haben, die 183,60 Euro bezahlen, bleibt noch immer ein Prozent von 525.000 Personen, die vielleicht schon aus Prinzip nichts überweisen werden – also 5200 Österreicher, die sich auch nicht durch eine Gehaltsexekution einschüchtern lassen. Somit müssten dann 5200 Menschen Ersatzarreststrafen antreten.

Das bringt der Justiz ein nicht wirklich geringes Problem: Aktuell (Stand Mai 2023) sind fast alle Haftplätze in Österreich belegt, schon jetzt sitzen 9100 Sträflinge in den Zellen der Justizanstalten, die Zahl stieg um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Allein in der berühmt-berüchtigten Strafanstalt Stein sind 762 Kriminelle inhaftiert.

Austern-Verkostung auf dem Opernball - vom ORF.

Falls Ersatzarrest verhängt wird, müssen sieben neue Gefängnisse gebaut werden

5200 zusätzliche ORF-Steuer-Häftlinge kann die österreichische Justiz somit unmöglich im bestehenden Bestand unterbringen – es müssten demnach sieben (!) neue Justizanstalten in der Größe von Stein allein für die Zwangsgebühren-Verweigerer gebaut werden …

Dass alle 4,2 Millionen ORF-Zwangskunden ihre Beiträge freiwillig zahlen, dürfte ein netter Wunsch des ORF und der schwarz-grünen Bundesregierung sein: Viele Österreicher werden allein aus Protest gegen die eindeutig gefärbte Berichterstattung des Gebühren-TV die Zahlung verweigern. Und es ist zu bezweifeln, dass sich ein ganzes Land gefallen lässt, wenn massenweise unbescholtene Familienväter und Alleinerzieherinnen dafür eingesperrt werden, weil sie nicht für ein eher mittelmäßiges TV-Angebot bezahlen wollen.

Einige Rechtsanwälte bereiten auch schon erste Sammelklagen gegen die Zwangssteuer-Abkassiererei des ORF vor.

Kein Platz: Schon jetzt sind Österreichs Haftanstalten fast komplett ausgelastet.

Werden Sie die neue ORF-Steuer in der Höhe von mindestens 183,60 Euro im Jänner bezahlen?