Hagelgewitter: Junge Sanitäterin stirbt bei Bergtour
Das Rote Kreuz in Thomasroith bei Vöcklabruck (OÖ) trägt Trauer. Die beliebte Sanitäterin Anna M. ist tot. Die erst 29-Jährige geriet beim Bergwandern in ein plötzliches Hagelgewitter, konnte sich in 2580 Metern nicht mehr halten und stürzte 200 Meter in die Tiefe.
Die Sanitäter des Roten Kreuzes in Thomasroith, zu denen auch der Lebensgefährte von Anna M. gehört, werden von einem Kriseninterventionsteam betreut. “Man kann das nicht einfach bewältigen, wenn es einen persönlich betrifft”, sagte Bezirksrettungskommandant Gerald Schuster zu ooen.at: “Anna war ein wahrer Sonnenschein und durch ihr Feingefühl eine Zukunftshoffnung für das Rote Kreuz.”
Diese Zukunftshoffnung wurde bei einer Bergwanderung mit zwei Kameraden von einer Minute auf die andere zerstört. Das Trio war von Maria Alm am Steinernen Meer über das Riemannhaus bis zur Schönfeldspitze (2653 m) marschiert. Am Rückweg geschah das Unglück. Wie aus dem Nichts zog ein Gewitter auf. Nur wenige Meter unterhalb des Gipfels gerieten die drei Freunde in eine regelrechte Hagel-Walze.
Örtliche Musikkapelle trauert um ihre Obfrau
Anna M. geriet ins Rutschen, verlor den Halt und stürzte über steiles Gelände 200 Meter tief ab. Ihre Begleiter alarmierten sofort die Einsatzkräfte. Doch der Notarzt des Rettungshubschraubers “Martin 6” konnte nur mehr den Tod der jungen Marketingassistentin feststellen.
Auch die Musikkapelle Zell am Pettenfirst trauert. Anna war die Obfrau. Das geplante Dorffest, auf das sich die Sanitäterin so gefreut hatte, wurde abgesagt.
Kommentare
Eine tragische Geschichte – am Berg ist alles gleich um ein Vielfaches gefährlicher als im Tal.
Ich habe vor vielen Jahren auch mal ein Gewitter auf 2.500m Höhe erlebt – da gehts schnell ans Eingemachte. Elmsfeuer am Gipfelkreuz, Haare, die zu Berge stehen, Hagelkörner wie Schnee im Winter, aufgeweichte Wege, die abrutschen.
Was ist bitte eine Zukunftshoffnung? Ihr Arbeitsplatz wird spätestens nächste Woche ersetzt sein und in 15 Jahren denkt kein Mensch mehr an sie. DAS ist die traurige Wahrheit.
Geht‘s noch gefühlloser? Sie dürften ein nicht gerade angenehmer Zeitgenosse sein. Möglicherweise würde dies bei Ihnen so zutreffen.
Sehr traurig. Besonders auch deshalbn, weil es sich um einen so jungen und hoffnungsvollen Menschen handelt, der sich entgegen dem egomanisch-psychopathischen Zeitgeist freiwillig für andere Menschen eingesetzt und ihnen Gutes getan hat. Mein herzliches Mitgefühl allen Verwandten und Freunden.
Das ist seeehr sehr Traurig. Unwetter am Berg sind gaaaanz gefährlich. Manchmal nur schwer überstehbar. Traurig, traurig.