Während die Menschen im Osten des Landes am Donnerstag wieder sommerlich-sonnige Stunden genießen konnten, sorgte eine Gewitter-Superzelle im Süden Österreichs für ein Comeback des Winters – wellenartige Hagelschauer tauchten viele Gärten und Straßen binnen Minuten in ein unwirtliches und zerstörerisches weißes Kleid: Die Hagelkörner waren dabei teils so groß wie Golfbälle, wie etwa Fotos der Sturmjäger von “Stormscience” auf Twitter bezeugen.

Aber nicht nur Hagel, auch heftige Regenschauer machten vor allem in Kärnten ein Vorankommen im Verkehr schwer bis unmöglich. Die Unwetterzentrale, die bereits vor Beginn des Unwetters die höchste Warnstufe ausgerufen hatte, dokumentierte die Superzelle und ihre Auswirkungen auf den sozialen Kanälen, die sich auch in den Abendstunden nach wie vor mit Fotos, Videos und Berichten über starke Verwüstungen füllen. Die Feuerwehren im Süden des Landes sind im Dauereinsatz – Versicherungen rechnen mit einer Flut an Schadensmeldungen.

Vor allem landwirtschaftliche Flächen litten erneut unter Starkregen mit vielerorts großflächiger Überschwemmung und Hagel, die zum wiederholten Male erhebliche Schäden anrichteten. Die Österreichische Hagelversicherung rechnet allein in der Landwirtschaft mit einem Gesamtschaden von 2,8 Millionen Euro.

Aufgrund massiver Unwetterzellen wurden mehr als 12.000 Hektar Agrarfläche in den Bezirken Sankt Veit an der Glan, Völkermarkt und Klagenfurt-Land stellenweise regelrecht verwüstet, hieß es. Die Sachverständigen der Versicherung seien mittlerweile im Dauereinsatz, da binnen einer Woche die Kärntner Landwirtschaft bereits zum dritten Mal durch Unwetter geschädigt worden sei.

Die Unwetter hatten am Donnerstagnachmittag aber auch für Behinderungen auf Straßen in Mittelkärnten gesorgt. Laut Polizei war die Friesacher Straße (B317) im Bezirk St. Veit wegen Aquaplaninggefahr gesperrt, außerdem musste Geröll beseitigt werden. Auf der Südautobahn (A2) zwischen Klagenfurt und Völkermarkt gab es Behinderungen wegen starken Hagels und auf der Seeberg Straße (B82) wurde vor Überflutungen gewarnt.