Andrea Kiewel (58), von allen nur “Kiewi” genannt, gehört zu den beliebtesten Moderatorinnen im deutschsprachigen Fernsehen, hat auch zahlreiche Fans in Österreich. Mit ihrem ZDF-Fernsehgarten erreicht der TV-Star wöchentlich ein Millionen-Publikum.

Was kaum über die quirlige Moderatorin bekannt war: Sie lebt in Tel Aviv, ihr Lebensgefährte ist Israeli und dient seit dem brutalen Terror-Angriff der radikal-islamistischen Hamas in der Armee. Kiewel ist deshalb persönlich emotional betroffen, dafür aber hat sie sich in ihrem Gastbeitrag in der “Jüdischen Allgemeinen” noch erstaunlich im Griff.  Die Tagesschau-Redaktion kritisiert sie har in der Sache, aber nicht unfair.

Was war geschehen? In der „Tagesschau“ und den „Tagesthemen“ wurde nach einer Explosion am AlAhli-Krankenhaus in Gaza berichtet, eine israelische Rakete habe 500 Menschen getötet. Einzige Quelle dafür waren Behauptungen des Gesundheitsministeriums in Gaza, das der Hamas untersteht. Zuständig für die Sendungen ist die Redaktion von ARD-aktuell in Hamburg. Sie hat 150 Redakteure.

Kiewel: "Mörder und Terroristen sind keine Quelle"

„WIE, um alles in der Welt, kann die Redaktion der wichtigsten und bekanntesten Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen die Propaganda von Terroristen als Quelle verwenden?“, schrieb Kiewel in ihrem Beitrag: „WIE, um alles in der Welt, kann überhaupt jemand auch nur einen Buchstaben aus dem Mund einer bestialischen Terrororganisation als bare Münze nehmen?“

Als die Sendungen am Mittwoch ausgestrahlt wurden, habe es längst Stimmen und auch Bilder gegeben, die erhebliche Zweifel an der von der Hamas verbreiteten Propaganda hätten aufkommen lassen müssen. Es hätte erwähnt werden müssen, dass es auch fehlgeleitete Hams-reakete egwesen sein kann, die in das Spital eingeschlaggen hatte. Auch die OPferzahl von 500 war da schon stark angezweifelt worden. Doch „die Verantwortlichen der Hauptnachrichtensendungen der ARD waren taub auf allen Ohren“, so Kiewel.

Die Moderatorin weiter: “Ich kann das Wort ‚Kollegen‘ in diesem Zusammenhang nicht verwenden. Die Redakteure sollen sich ein für alle mal Folgendes hinter die Ohren, in die Handinnenflächen schreiben und Post-its mit genau folgendem Satz an die Computerbildschirme kleben: ‚Terroristen, Schlächter, Mörder, Bestien, Geiselnehmer sind keine Quelle. Niemals!‘“

„Das ist keine Bitte. Das ist eine Haltung. Ein Credo. Genau darum geht es jetzt. JETZT!“, schließt Andrea Kiewel ihren Beitrag.