Österreich startete vor rund 20.000 Zuschauern in der Kölner Lanxess Arena mit zwei Paraden von Möstl fulminant. Der 23-Jährige sollte sich freilich erst warm machen. Mit einer 55-prozentigen Fangquote vor der Pause hatte der Wiener den Löwenanteil an der rot-weiß-roten Vorstellung. Möstl ermöglichte seiner Truppe auch in haarigen Situationen, dranzubleiben bzw. schließlich sogar in Front zu gehen. In der 16. Minute schoss Boris Zivkovic beim 6:4 erstmals eine Zwei-Tore-Führung heraus.

So wie Möstl glänzte auch Österreichs Verteidigung, die DHB-Auswahl spielte ihre wenigen Tore mit viel Mühe heraus. Nikola Bilyk baute den Vorsprung mit dem 8:5 (19.) auf drei Tore aus, nach einer Möstl-Parade schlug Oldie Robert Weber im Konter eine Zwei-Minuten-Strafe für Deutschland und einen Siebenmeter heraus. Sebastian Frimmel scheiterte aber wie Weber zuvor am ebenfalls gut aufgelegten deutschen Goalie Andreas Wolff. Dennoch gelang in der 22. Minute die 10:6-Führung.

Nach doppelter Unterzahl arbeitete sich Deutschland auf 9:11 heran (25.) und verkürzte mit einem Wurf ins leere Tor kurz vor der Pause auf 11:12. Möstl krachte beim Versuch, den Ball abzufangen, mit der Schulter an die Stange und pausierte bis kurz nach Wiederbeginn. Dramatisch auch das Finish der ersten Hälfte: Nach Ballgewinn fehlten Österreich nur Zentimeter auf das 13:11 – die Uhr war aber bereits abgelaufen.

Ausgleich 50 Sekunden vor Schluss

Wolff eröffnete die zweite Hälfte mit zwei Paraden der ersten drei Schüsse, Deutschland glich in der 34. Minute auf 13:13 aus. Frimmel konterte per Siebener zum 14:13, Lukas Hutecek erhöhte wieder auf plus zwei (15:13/36.). Deutschland zeigte unter Druck weiter Unsicherheiten, wenig später stand es 18:15 (39.). Möstl meldete sich mit zwei wichtigen Paraden zurück, Weber überwand Wolff vom “Punkt” zum 19:16 (44.).

Österreich bewahrte kühlen Kopf, nutzte das 7:6-Überzahlspiel immer wieder gut. Deutschland fand trotz längerer Bank nur selten Lösungen und war nicht in der Lage, den Anschluss zu finden. Mit dem 22:18 (50.) schien Österreich eine kleine Vorentscheidung geschafft zu haben, hatte aber Pech bei vier Stangenwürfen und musste die Kontrahenten noch einmal auf 21:22 herankommen lassen (55.). Die Partie wurde zur Nervenschlacht, Deutschland vergeudete zwei Angriffe, schaffte aber 50 Sekunden vor dem Ende den 22:22-Ausgleich und kam sogar noch einmal in Ballbesitz. Es blieb aber bei diesem Resultat.