Heute vor 80 Jahren kam ein Box-Genie namens Cassius Clay auf die Welt. Zweifelsohne gehörte er zu den bedeutendsten Schwergewichtsboxern und Sportlern des 20. Jahrhunderts. 1999 wurde er vom Internationalen Olympischen Komitee zum “Sportler des Jahrhunderts” gewählt. Vor allem der “Rumble in the Jungle”, wie der Kampf gegen George Foreman genannt wurde ging in die Box-Geschichte ein. Doch auch außerhalb des Boxrings sorgte das Box-Genie immer wieder für politische Schlagzeilen.

Er lehnte öffentlich den Vietnamkrieg ab und verweigerte darüber hinaus den Wehrdienst. Außerdem unterstützte Ali die die Emanzipationsbewegung der Afroamerikaner in den USA und trat der Organisation Nation of Islam bei.

Box-Karriere wegen gestohlenem Fahrrad

Seine Kindheit war geprägt von Armut. Aus Wut über den Diebstahl seines Fahrrades begann er im Alter von 12 Jahren mit dem Boxsport. Im Alter von 16 Jahren schmiss Clay die Schule und widmete sich fortan nur noch dem Boxen. 1960 konnte er sich bei den Olympischen Spielen in Rom im Halbschwergewicht die Goldmedaille sichern.

Der Box-Weltmeister Muhammad Ali am 15. Mai 1975 während des Trainings in München vor dem Kampf gegen den Engländer Richard DunnAPA/dpa/Istvan Bajzat

Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte er schließlich in den 60er-Jahren. Nicht nur, dass er seinen Titel gegen Floyd Petterson verteidigen konnte. Ali traf darüber hinaus die Beatles und Elvis Presley. Vor allem seine Schnelligkeit zeichnete Muhammad Ali aus. Mit seinen schnellen tänzerischen Beinkombinationen schaffte es die Box-Legende bis ganz oben an die Spitze.

Der Kampf des Jahrhunderts

Allerdings weigerte er sich, den Wehrdienst anzutreten. Daher wurde ihm im April 1967 der Weltmeister-Titel aberkannt. Er nannte den Glauben als ausschlaggebenden Grund (Ali war zuvor zum Islam konvertiert). Es folgten fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 10.000 US-Dollar. Gegen Kaution konnte er jedoch auf freiem Fuß bleiben. Doch er erhielt keine Boxlizenz, weshalb der Boxer drei Jahre inaktiv bleiben musste.

Erst 1970 feierte Muhammad Ali seine Rückkehr in den Ring. Er forderte den ungeschlagenen Weltmeister Joe Frazier. Zum ersten Mal in der Geschichte des Boxsports standen sich zwei ungeschlagene Schwergewichts-Weltmeister gegenüber. Schon bald wurde der Kampf als “Fight of the Century” (Kampf des Jahrhunderts) bezeichnet. Frazier siegte schließlich nach Punkten. Im Januar 1974 kam es zum Rückkampf, den Ali diesmal für sich entscheiden konnte.

"Rumble in the Jungle"

Im Herbst 1974 wurde der Kampf zwischen Muhammad Ali und George Foreman angesetzt. Er wurde auch als der “Rumble in the Jungle” bezeichnet. Der schwarze Box-Promoter Don King organisierte den Kampf. Wegen einer Verletzung Foremans musste der Kampf um fünf Wochen verschoben werden. In der Zwischenzeit konnte man Ali beim Lauftraining auf den Straßen sehen. Von Anhängern wurde er mit dem Schlachtruf “Ali, boma ye!” (Ali, töte ihn) angefeuert.

Muhammad Ali schlägt George Foreman K.o.dpa/dpa

Ende der achten Runde schlug Ali Foreman nieder und holte sich damit den Weltmeister-Titel zurück. 1981 hängte Ali seine Box-Handschuhe an den Nagel. Drei Jahre später wurde bei ihm das Parkinson-Syndrom diagnostiziert. Seine geistigen Fähigkeiten waren davon zunächst nicht beeinträchtigt und so nahm Ali weiterhin an öffentlichen Veranstaltungen teil. Am 3. Juni 2016 verstarb Muhammad Ali schließlich im Alter von 74 Jahren.