Hartberg steckt derzeit in der Krise. Die Steirer haben nach der 1:2 Niederlage gegen Rapid zum Abschluss der Hinrunde die rote Laterne inne. Die Mannschaft von Klaus Schmidt überwintert demnach als Schlusslicht der Bundesliga. Deshalb stellt sich nun die Trainerfrage. Wird Schmidt die Hartberger auch im Frühjahr als Trainer betreuen? Die Anzeichen stehen eher auf Trennung.

Zumindest hat es kein klares Bekenntnis zum Cheftrainer gegeben. Fakt ist: Nach 16 Runden hat man lediglich drei Siege und magere elf Punkte auf dem Konto. Bis der TSV Hartberg und die SV Ried gleich in einem Keller-Duell das Frühjahr eröffnen, dauert es aber noch fast drei Monate. Demnach bleibt viel Zeit, um die bisherige Saison ausführlich zu analysieren.

Der Retter der Vorsaison verabschiedete sich nach der späten 1:2-Niederlage gegen Rapid am Samstag mit eindeutigen Gesten vom Heimpublikum. Zuvor hatte Club-Präsidentin Brigitte Annerl ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden. “Ob ein Trainerwechsel ein Patentrezept ist, bin ich mir nicht sicher”, sagte Annerl auf Sky vor einer am Mittwoch angesetzten Herbst-Analyse mit Sportchef Erich Korherr.

Nun will Korherr “das Plus und das Minus gegenüberstellen”. Nach dem Spiel ließ er gleich wissen, dass derzeit das Minus überwiegen würde.  “Weil wir stecken da unten drinnen. Keiner will absteigen,” meinte Korherr.

Ried-Trainer Heinle fordert Verstärkungen im Angriff

Schmidt bezeichnete sich selbst als “momentan glücklosen Trainer”, der wacker kämpfenden Mannschaft wollte er an diesem Tage nichts vorwerfen. “Ich denke, dass wir trotz der Niederlage ein Statement abgegeben haben. Dass das einen Oasch und ein G’sicht gehabt hat.” In 27 Spielen unter Schmidt hat Hartberg im Schnitt 0,93 Punkte gesammelt. Länger als 30 Spiele hat sich Schmidt (55) bei seinen sechs letzten Stationen nur in Altach (47/1,21) gehalten.

Positiv ist jedoch, dass Hartberg nicht abgeschlagen am Tabellenende steht. Die SV Ried hat nach 16 Runden nur zwei Punkte mehr am Konto.  Bei der WSG Tirol gab es in Innsbruck eine verdiente 0:2-Niederlage, das gestand auch SVR-Trainer Christian Heinle ein. “Wir hätten noch zwei Stunden spielen können und hätten kein Tor geschossen”, meinte der Cheftrainer der Innviertler, der von einem “Riesenunterschied zwischen Tirol und uns” sprach. “Wir sind momentan nicht in der Lage, dass wir einen 0:2-Rückstand drehen.”

Heinle forderte Verstärkungen im Angriff. “Wir müssen etwas tun. Wir haben zwölf Tore geschossen im Herbst, die wenigsten in der Bundesliga. Ich will da keinem zu nahe treten, aber das weiß jeder Stürmer bei uns, jeder Offensiver.”