“Das ist ja ungheuerlich. Wo kommen wir denn da hin? Der Nächste, der dann nicht mehr in Wahlkampfduelle geht, ist dann der Bundeskanzler, weil er nicht mit Herbert Kickl live vor Fernsehkameras diskutieren will? Das Verhalten des Bundespräsidenten ist überheblich”, ärgerte sich Mittwochabend ein eXXpress-Leser am Redaktionstelefon. Viele andere eXXpress-Fans schrieben zur TV-Duell-Verweigerung des Bundespräsidenten auch empörte Leser-Kommentare: “Wir brauchen keinen feigen Bundespräsidenten.”

Auch auf Social-media-Kanälen wie twitter oder Facebook kam die TV-Verweigerung des grünen Wahlwerbers gar nicht gut an: So hätten viele Kritiker zwar Verständnis, dass sich der Bundespräsident nicht live im TV mit dem Chef einer Bierpartei matcht, aber ein direktes Duell etwa mit dem FPÖ-Kandidaten sei “aus Gründen der Wertschätzung der Demokratie” nicht abzusagen.

Alexander Van der Bellen (78) bei seiner Rede in Bregenz

Will VdB die Kritik wie die grünen Ministerinnen durchtauchen?

Die nächsten Tage werden zeigen, ob Van der Bellen so wie seine Parteifreundinnen Leonore Gewessler oder Alma Zadic versuchen wird, die Proteste und die Kritik einfach auszusitzen, oder ob das Staatsoberhaupt doch auf die laut hörbaren Forderungen der Österreicher eingehen wird.

Wie berichtet, ist sein Wahlkampfauftakt bisher ziemlich missglückt: Van der Bellen wurde bei einer Lügerei über seine “klimafreundliche” Zugfahrt erwischt, dann wurde das Bundesheer von seinem Oberbefehlshaber VdB als “nicht nennenswert” schlecht gemacht, und schon drei Auftritte des Bundespräsidenten wurden von Pfeifkonzerten und Protesten überschattet.

Linkslastige Medien versuchen nun bereits die Demonstrationen gegen Van der Bellen so zu framen, dass die Proteste nur “von Rechten” und “radikalen Impfgegnern” kämen – und die Teilnehmer auch “gefährlich” wären, weshalb der Personenschutz des Bundespräsidenten verstärkt werden musste.