In diesem Ausmaß ist ein vorsorgliches Einschreiten der Justiz gegen die Klima-Chaoten der “Letzten Generation” neu: Auch wenn beispielsweise ein Amtsrichter im bayerischen Passau bereits Aktivisten präventiv in Haft geschickt hat, ist die aktuelle Vorgehensweise der Polizei gegen einen Klima-Kleber von bislang unbekannter Dimension. Beamte in zivil schleiften Simon Lachner (25) regelrecht aus seiner Wohnung in Regensburg über die Straße bis zu ihrem Einsatzfahrzeug. Sie ließen dem Burschen nicht einmal mehr Zeit, sich Schuhe anzuziehen.

Lachner hatte zu neuen Straßenblockaden in den kommenden Tagen in Regensburg aufgerufen. Eher nichts Ungewöhnliches, doch könnte die Popularität des Aktivisten Lachner die Exekutive besonders motiviert haben. Der Bursch war erst im vergangenen Monat durch den überregionalen Blätterwald gerauscht, weil er unbedingt ehrenamtlicher Schöffe am Regensburger Jugendgericht werden wollte. Obwohl Freiwillige für den verantwortungsvollen Job rar sind, wurde Lachner abgelehnt. Die Begründung: “Als Klima-Kleber ist er kein Vorbild.” Erwartungsgemäß sorgte diese Entscheidung für Empörung in den einschlägigen Medien.

Richter setzte ihn erst mal wieder auf freien Fuß

Nach dem Wirbel durch das Video, hat die Justiz reagiert und Simon Lachner erst einmal wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein Richter soll ihm das mündliche Versprechen abgenommen haben, auf unangemeldete Aktionen zu verzichten. Verbrieft ist das aber nicht. Aktivisten sehen in der Festnahme Lachners einen Einschüchterungsversuch gegenüber der “Letzten Generation”.