Der Franzose Johann Zarco hat bei der Motorrad-WM in Katar einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Mit unfassbaren 362,4 km/h glühte er im Windschatten von seinem Ducati-Markenkollegen Enea Bastianini über die 1068 Meter lange Start-Ziel-Gerade.

Glück gehabt: Abflug

Dieser Husarenritt hätt allerdings übel enden können, denn Zarco verpasste prompt den Bremspunkt vor der Kurve und flog ins Kiesbett. Nur mit viel Glück konnte er das 250-P-Geschoß abfangen. Zarco hält damit den Geschwindigkeitsrekord auf zwei Rädern, er war um 6 km/h schneller, als Andrea Dovizioso 2019 – ebenfalls auf einer Ducati.

Zum Vergleich: Am selben Wochenende war die Formel 1 in Bahrain zu Gast, die Höchstgeschwindigkeit wurde bei Sebastian Vettel gemessen: 323,1 km/h. Immer noch pfeilschnell – und doch fast 40 Sachen weniger. Auf vier statt zwei Rädern.

Valentino Rossi mit KritikAPA/AFP/JOSE JORDAN

Doch es mehren sich zusehends kritische Stimmen, zur wahnwitzigen Geschwindigkeitshatz. So meldete sich etwa der neunmalige Weltmeister Valentino Rossi zu Wort: „Motorsportfans freuen sich über solch beeindruckende Zahlen, aber das ist auch gefährlich. Für mich sind schon 330 gefährlich. Der Superstar selbst kam im Wüsten-GP auf eine Höchstgeschwindigkeit von 345 km/h.
Und dabei gilt der Kurs nicht einmal als der schnellste im Rennkalender, das wäre nämlich Mugello. Man darf also auf den Speed am traditionsreichen Kurs in den Hügeln von Florenz gespannt sein.