Im Zuge des Gesprächs wurde vereinbart, durch intensive Zusammenarbeit rechtzeitig radikalisierte Personen zu identifizieren und dagegen vorzugehen. Gleichzeitig betonte Nehammer, dass alle Religionsgemeinschaften in Österreich den gleichen Schutz und die gleiche Wertschätzung von Seiten des Staates erhielten.

Religion solle als verbindend anerkannt werden und nicht trennen. Sie dürfe keinesfalls von Terroristen “für ihre barbarischen Machenschaften” missbraucht werden, schreibt Nehammer.

IGGÖ: Nahostkonflikt ist kein Konflikt der Religionen

Der Kanzler erkannte “besorgniserregende Entwicklungen auch in Österreich”. Dabei seien Akzeptanz, Demokratie und die Werte in Österreich unabdingbar für eine freie und friedliche Gesellschaft: “Das Recht auf freie Meinungsäußerung darf nie missbraucht werden und zum Nährboden für Radikalisierung werden”, so Nehammer. Es sei nicht zu tolerieren, wenn Extremismus auch offen auf den Straßen ausgetragen werde: “Denn die giftige Saat des Terrors darf in Österreich nicht aufgehen.”

Vural hatte vor dem Gespräch in einer Aussendung gemeint, dass man derzeit “eine unerträgliche Polarisierung, eine menschenverachtende Rhetorik und einen Mangel an Empathie” erlebe: “Wir dürfen nicht zulassen, dass der Nahostkonflikt sich negativ auf das friedliche Zusammenleben in Österreich auswirkt.” Viele Menschen seien derzeit machtlos angesichts der schrecklichen Bilder, die uns erreichten. Die IGGÖ betonte erneut, dass der Nahostkonflikt nicht religiöser Natur ist. Jegliche Form von Gewalt sowie Angriffe auf jüdische Personen und Einrichtungen in Österreich, die in den letzten Tagen zugenommen hätten, würden entschieden abgelehnt und verurteilt.