Elliott ist unter anderem bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die er für unterbewertet hält und dann lautstark auf Veränderungen zu pochen. In dem Brief ist denn auch von einer “deutlichen Beteiligung” an GSK die Rede.
Die Aktien stiegen kurz nach dem Handelsstart um bis zu 1,3 Prozent. Sie haben sich zwar seit dem Zwischentief Ende Februar um rund ein Fünftel erholt, seit dem Mehrjahreshoch Anfang 2020 steht aber immer noch ein Minus von fast einem Viertel zu Buche.

GSK hatte erst kürzlich die Pläne für die geplante Aufspaltung weiter festgezurrt. Mitte kommenden Jahres will sich das Unternehmen vom Großteil seiner Beteiligung am Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten über ein direktes Listing an der Londoner Börse trennen. Der Schritt ist die entscheidende Etappe beim tief greifenden Umbau, den die seit 2017 amtierende Chefin Emma Walmsley nach ihrem Antritt angestoßen hatte.

GSK steht massiv unter Druck

So steht die Managerin unter Druck, GSK wieder auf Kurs zu bringen, nachdem das Unternehmen im Vergleich etwa zum Konkurrenten Astrazeneca keine gute Form gezeigt hatte. Dafür wurde bereits das Produktportfolio neu ausgerichtet und nicht zum Kerngeschäft gehörende Marken wie etwa Abtei und das Vitaminpräparat Cetebe verkauft. Der gesamte Umbau soll der “neuen GSK” mittelfristig mehr Umsatztempo und eine höhere Profitabilität bescheren.

Die Aufspaltung bezeichnet Elliott in dem Brief als “vernünftig”, doch seien beide Bereiche mit eigenen Chancen und Herausforderungen konfrontiert. Im gleichen Atemzug wird das Management der Briten kritisiert, von einer “schwachen operativen Führung und Wertschaffung” ist die Rede.

Daher müsse sichergestellt werden, dass das Management umfassende Kenntnisse der jeweiligen Geschäfte habe. Allein bis zur Aufspaltung hält Elliott ein Kurspotenzial von 45 Prozent für möglich.