
Henry Kissinger: „Die Führer der Welt beherrschen nicht mehr das Tagesgeschäft“
100 Jahre und kein bisschen müde: Der Top-Diplomat übt scharfe Kritik an der Weltpolitik. Man müsse Probleme auch ohne anhaltende Konflikte lösen. Zurzeit sprechen die USA nicht mit Russland, und verbessern nicht ihr Verhältnis zu China. Überdies rückt Kissinger von einer Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten ab.

Die Welt wird von anhaltenden Konflikten heimgesucht. Die Ursache ist eine Führungskrise: Es fehle an Führungspersönlichkeiten, die noch das politische Handwerkszeug beherrschen, klagt der legendäre Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.
Mit überraschend deutlichen Worten kritisiert der mittlerweile 100 Jahre alte Spitzen-Diplomat die jetzige Politik: „Die Führer der Welt haben versagt“, sagt er im Interview mit der NZZ. „Sie haben es nicht geschafft, die übergeordneten Konzepte, die Grundlagen und das Tagesgeschäft von Politik zu beherrschen. Die Gesellschaften müssen einen Weg finden, ihre Probleme zu lösen, ohne ständig eine Reihe von Konflikten zu haben.“ Mittlerweile haben wir „eine Zeit ständiger Auseinandersetzungen hinter uns, die zu großen Kriegen geführt und einen Großteil unserer Zivilisation zerstört haben.“

Versöhnung zwischen China und USA notwendig
Dass China angesichts zahlreicher Krisenherde auch noch Taiwan angreift, bezweifelt Kissinger. „Ich denke, dass China nicht bereit ist für einen solchen Konflikt.“ Seiner Meinung nach sollte Washington nun die Beziehungen zu Peking aufbauen. „Die USA sollten sich mit China versöhnen.“ Doch angesichts des jetzigen Führungspersonals erscheint das momentan offenbar als schwer. Man müsse nämlich aufpassen, wie Kissinger meint, ob sich auf der Seite der USA mittlerweile eine Haltung entwickelt hat, die „dies nicht unmöglich macht“.
Von einer Verbesserung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen hänge auch die Fähigkeit der USA ab, andere Mächte wie Russland aus dem Nahen Osten entweder „zu verdrängen oder dazu zu ermutigen, eine positive Rolle zu spielen. Auch hier schlage sich das Problem nieder, dass sich die chinesisch-amerikanischen Beziehungen nicht verbessern. Der fehlende Austausch mit Moskau verschärfe das Problem. „Die größte Schwierigkeit in Bezug auf Russland besteht momentan darin, dass wir nicht einmal wissen, was sie denken. Weil es überhaupt keinen Dialog mit Russland gibt.“

Israel sollte mit arabischer Welt verhandeln, nicht mit Palästinensern
Der Ukraine-Krieg dürfte sich auch auf Russlands Haltung im Nahen Osten niedergeschlagen haben. Zuvor „stand Russland in der Konfrontation mit den Arabern im Allgemeinen auf der Seite Israels.“ Nun könne es entweder Vermittler sein oder sich auf der Seite der Araber positionieren. Angesichts des Ukraine-Krieges wäre ersteres „seltsam“.
Kissinger ist auch im hohen Alter bereit, bisherige Prinzipien westlicher Außenpolitik über den Haufen zu werfen, wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind. Das machen seine Ansichten zum Nahost-Konflikt und dem jetzigen Krieg zwischen Israel und der Hamas deutlich. An einen israelisch-palästinensischen Dialog glaubt er nicht. „Ich würde Verhandlungen zwischen der arabischen Welt und Israel bevorzugen. Vor allem nach diesen Ereignissen sehe ich nicht, dass direkte Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern wirklich fruchtbar sind.“ Vor allem solange die Hamas in den Konflikt verwickelt ist, sei eine Einigung mit den Palästinensern in weiter Ferne.

Zwei-Staaten-Lösung wurde von Israel „getestet“ – und alles wurde schlimmer
Ebenso rückt der Top-Diplomat von der ewig bemühten Zwei-Staaten-Lösung ab. Diese sei „keine Garantie dafür, dass sich das, was wir in den letzten Wochen gesehen haben, nicht wiederholt.“ Immerhin wollte ja Israels ehemaliger Ministerpräsident Ariel Sharon die Zwei-Staaten-Lösung im Gazastreifen „testen“, und das ging schief, wie „die Erfahrung der Hamas“ zeigt. Sharon hat den Gazastreifen im Jahr 2005 „quasi unabhängig gemacht“. Doch die Hoffnungen gingen nicht in Erfüllung: „Das hat die Situation noch viel komplexer gemacht. Die Lage ist in den vergangenen zwei Jahren viel schlimmer geworden, als sie 2005 war.“ Kissinger unterstreicht: „Ein formaler Frieden garantiert keinen dauerhaften Frieden.“
Kissinger bietet wieder einmal einen alternativen Lösungsvorschlag an: „Ich glaube, dass das Westjordanland unter jordanische Kontrolle gestellt werden sollte, anstatt eine Zwei-Staaten-Lösung anzustreben. Eines der beiden Gebiete wäre stets darauf aus, Israel zu stürzen. Ägypten hat sich der arabischen Seite angenähert, Israel wird es in Zukunft daher schwer haben. Ich hoffe, dass es am Ende zu Verhandlungen kommen wird, wie ich sie am Ende des Jom-Kippur-Krieges führen durfte.“
Kommentare
Hat Herr Kissinger nicht auch einen Beinamen?? So wie “Schlächter von Kambodscha”??
Biden weiss nicht mal wo er gerade ist und was er wann tun soll.
Ich habe einen Tag nach “berechtigten dem Einmarsch” der Russen gesagt:
Die Tataren haben die Russen nicht besiegt.
Die Polen haben sie nicht besiegt.
Die Schweden haben sie nicht besiegt.
Die Grand Armee von Napoleon hat sie nicht besiegt.
Auch die hochgerüstete Deutsche Wehrmacht hat die Russen nicht besiegt.
Sind noch Fragen wer da ganz sicher siegen wird !!
Deutschland hat Russland im 1. Weltkrieg besiegt.
Von welchem Russland sprechen sie? Lernen’s Geschichte! Allein die hochgerueste Deutsche Wehrmacht wurde besiegt, weil die USA die notwendigen Waffen an die Rote Armee lieferte usw. Es gab auch ein Russland vor der UdSSR etc….
Dabei hat Russland nur einen Bruchteil dessen derzeit aktiv als sie mobilisieren könnten.
Also mit einer Verurteilung der derzeitigen Politik sollte Hr. Kissinger vorsichtig sein. Gemeinsam mit Churchill ist er wohl der westl. Politiker des 20 Jhdts dessen Schattenseiten am meisten ignoriert werden. Sicher hat er Geschichte positiv gestaltet aber ebenso ist er mitverantwortlich für diverse Verbrechen der USA seiner Ära. Neben dem Friedennobelpreis wäre eine mehrjährige Haftstrafe für sein “Wirken” hochverdient gewesen. “Zu seiner Zeit” war die Welt nicht unbedingt friedlicher. Heute gibt es wesentlich mehr Akteure in der oberen Liga und dadurch ist die Politik wesentlich komplizierter. Seine Vorstellungen über Verhandlungen mit der arabischen Welt sind abwegig. Die arabische Welt gibt es nur um auf Straßen Fahnen zu verbrennen und Blödsinn in die Welt zu schreien. Hat er nicht mal die Frage gestellt welche Telefonnummer Europa hätte wenn er etwas zu Verhandeln habe und jetzt fantasiert er von EINER arabischen Welt um zu Verhandeln. Welche arabische Welt hat denn den Palästinensern in der letzten Jahrzehnten bis heute wirklich geholfen? Sie waren immer Mittel zum Zweck um einen Stachel im Fleisch der Israelis zu haben und wenn Notwendig von eigenem Versagen ablenken zu können. Die scheinbare Ausweglosigkeit der aktuellen Lage hat viele Väter und Kissinger ist zumindest bei den Großvätern mit dabei.
ja ja der Kissinger
Wer sagt dass die Dinosaurier ausgestorben sind?
@Realist: Die Palästinenser sind nur Verschubmasse für die muslimischen Potentaten, von Pakistan über Arabien bis Ägypten in dem sie wunderbar gegen den degenerierten Westen zu verwenden sind, damit dieser zahlt und erpressbar ist.
Ansonsten will diese Araber niemand. Nicht einmal ihre eigenen Brüder und Schwestern.
Das korrupte und kriminelle Biden Regime ist eine der größten Gefahren dieser Welt! Zwar sind im November 2024 Präsidentschaftswahlen aber im Grunde ist es egal welche Partei den Präsidenten stellt: Verbrecher sind die alle, egal ob Clinton, Bush, Obama, Trump oder Biden. Solange die USA alleinige Weltmacht ist, wird sich nicht viel ändern aber sie wanken und straucheln seit 2001 und haben massive Schulden durch ihre zahlreichen Kriege angehäuft, was historisch betrachtet bisher jeder Großmacht zu ihrem Untergang geführt hat.
Fein dass der Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger weiß wie der „richtige Weg“ aussieht.
Für viele Menschen dieser Welt ist er der größte Kriegsverbrecher der USA.
Ich erinnere an Ost-Timor, Bangladesch und an Kambodscha als kleine Auswahl.
gibts jetzt schon IP-Blockade??? Welche Software? Soll ich raten?
Richtig…..wobei 🤔….die ,,Führer”‘ der Welt….na ja….🤔🤔
Nehammer hat immer alles richtig gemacht, also fast, oder so, glaubt er.
😀😉😀
Er hat die Welt dorthin gebracht,wo es keine Führer mehr gibt,die das in die richige Spur bringen können.
„Deep-State” und Oligarchentum. Das ist das was derzeit im Westen „Herrscht“.
Liberale Demokratie schaut nämlich ganz anders aus.
Spitzen-Diplomat & Kriegsverbre -cher! Und senil ? Er wisse nicht, was Russland will. > russ.Brief an die USA, Dezemb.2021. Da steht es drin. Kann man lesen.
Ja, Mit hundert Jahren wird man Weiser. Israel hätte mit den Arabischen Ländern verhandeln sollen, aber unter der Regierung von Netanjahu (100 % koscha) und Biden (dem rostigen Terminator) regiert der “Tunnenblick” . Natanjahu ist nicht gut für das zukünftige Israel.
Nicht nur die Führer der Welt, auch die “Führer” einzelner Staaten haben ihr politisches Handwerk verlernt bzw. gar nicht erlernt. Allein in Europa dilettiert man im politischen Handwerk dass es zum Verzweifeln ist!
dieser kissinger, ein scherge des US gangster-regimes, hat natürlich NICHT recht.
seine verdammten “führer” SIND das problem und waren noch NIE die lösung.
nur blinde und idioten brauchen führer – mündige menschen brauchen sowas nicht.
Ausgerechnet Kissinger….HAHA!
Der Typ hat mehr Dreck am Stecken als Van der Leyen und Kaili gemeinsam.
Das denke ich mir auch immer. Leider leben wir in Zeiten, in denen die Stastsräson nichts mehr zählt ( ausser in der Schweiz) und in denen irgendwelche Migranten den Staatsbürgern in fast allem gleichgestellt sind.
Die USA führen Krieg auf Rechnung der Ukraine und anderer. Die EU (wir) zahlen per Selbst-Sanktionierung. Für die USA ist dies eine sinnvolle Strategie. Sinnvoll für uns ist der ÖXIT, aber eXXpress.
” Israel hat die 2 Staaten-Lösung im Gasastreifen getestet” Danke für diese
Aussage.
„Die Führer der Welt beherrschen nicht mehr das Tagesgeschäft“
Aber bitte nicht so naiv sein und zu glauben,daß heutige Politdarsteller mehr sind als Untergebene der selbsternannten Elite.
Das weiß K.besser als viele andere!
Welch himmelhoher Unterschied Kissingers zu Geistesgrößen wie z.B. VdL, Baerbock, Scholz, in Österreich etwa zu den derzeitigen Regierungsmitgliedern. Drum ist halt die Welt, wie sie ist.
Es liegt in der Verantwortung der Wähler ädequate Personen in die Regierungen zu wählen und sich nicht am Grinsen der Kanditaten zu orientieren wohin das X geht.
Wo ist mein regelkonformer Kommentar?
Mr. Kissinger, die USA wollte die Welt beherrschen, stattdessen hat die USA die Welt angezündet. Zuendeln, das tut die USA schon seit Jahrzehnten, nun hat die USA einen Flaechenbrand entfacht, denn die USA haben nicht das Recht alle zu dominieren. Statt den nun entstandenen Brand zu löschen, gießen die USA, unter der Führung eines alten Mannes, mit Hilfe der EU, unter der Führung einer alternden, verliebten Frau, den Westen in den Ruin. Die USA ist die Vergangenheit, BRICS heißt die Zukunft.
Wow, der Kissinger ist echt schon hundert Jahre alt? Dafür ist er aber echt noch fit im Kopf.
Jordanien steht fest unter der Herrschaft der Vereinigten Staaten. Sie haben beschlossen, die Palästinenser ohne Krieg zu vernichten? Und die arabische Welt wird darüber nicht glücklich sein. Es gibt Flüchtlinge aus der arabischen Welt sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa. Was bedroht das? Europa, denken Sie darüber nach? Als wir Flüchtlinge aufgenommen haben, haben wir auch Fotos von Dschihadisten geschickt, aber keine Reaktion.
Wie recht er doch hat der alte Herr wenn man sich die Herrschaften ansieht und wenn man weiss von WEM sie dort platziert wurden dann weiss man auch über den Zustand unserer Welt Bescheid. Egal welches Land in Europa angesehen von Ungarn, sich betrachtet .
Die Aussagen sind korrekturbedürftig.
Nicht „Die Führer der Welt beherrschen nicht mehr das Tagesgeschäft“ sondern ganz speziell die westlichen Führer. Ganz besonders hervorzuheben ihr Oberführer. Der Vorwurf kann weder bei Putin noch Xi oder Modi festgestellt werden.
Und das mündet genau ins nächste Problem:
“Zurzeit wisse man nicht, was Russland eigentlich will”. Das liegt daran, dass man in den USA nicht einmal versteht, wenn man ihnen die Botschaft im Klartext ins Gesicht schreien würde. An Warnungen hat es in letzter Zeit wahrlich nicht gemangelt, aber sehr wohl am Verstand des Adressaten.
Wer das Denken an Think Tanks auslagert, der verendet erfolglos wie beim Ukrainekrieg – in einer Wolke von Gequassel diverser hochgelobter Fellows bestimmter Universitäten an denen man sich kennt, die Vorhersagen treffen die jeder halbwegs Informierte mit Gelächter quittieren würde.
Es ist ihm aber recht zu geben, wenn er meint, dass die palästinensische Seite etwa einen Verhandlungsführer in Form eines zuverlässigen arabischen Staates braucht.
Die sogenannten Führer sind berdits vom Islam unterwandert!
Beispiel England:
Bürgermeister von London – Muslim.
Bürgermeister von Birmingham – Muslim.
Bürgermeister von Leeds – Muslim.
Bürgermeister von Blackburn – Muslim.
Bürgermeister von Sheffield – Muslim.
Bürgermeister von Oxford – Muslim.
Bürgermeister von Luton – Muslim.
Bürgermeister von Oldham – Muslim.
Bürgermeister von Rockdale – Muslim.
Schottlands Premierminister Humza Yousaf – Muslim.
Premierminister von England Rishi Sunak, indischer Abstammung.
„Sie haben es nicht geschafft, die übergeordneten Konzepte, die Grundlagen und das Tagesgeschäft von Politik zu beherrschen….
Und das trotz erlernen des Handwerkes und einer soliden Grundausbildung:
1) Rote Falken oder Pfadfinder
2) Kugelschreiberverteilen vor der Wahl beim Supermarkt
3) Gemeinderat
4) Wahlbeisitzer
5) Stadtrat oder Bürgermeister
6) Landtagsabgeordneter
und dann als Krönung Bundespolitiker…aus diesem unershöpflichen Reservoir der Hochintelligenz werden dann die EUpolitiker zum Wohle des Staates nach Brüssel entsorgt…
Schon lange nicht mehr ich fürchte die Zukunft nur mehr Regierungswechsel gibt Hoffnung X bei FPÖ