In Afghanistan ist ein außergewöhnlich populäres und teures Pferd vergiftet worden. Das bestätigte der Besitzer des “Stern von Wachsch”, Hadschi Din Mohammed, am Montag. Ärzte hätten in der nordöstlichen Provinz Badachschan den Bauch des Buskaschi-Pferdes nach seinem Tod geöffnet und festgestellt, dass es vergiftet worden war. Bisher gebe es keine Verdächtigen.

Einzigartiges Pferd

Das schwarze Pferd mit weißer Stirn war im Nordosten Afghanistans aufgrund seiner Teilnahme an Buskaschi-Wettkämpfen bekannt geworden. Buskaschi ist ein grobes Reiterspiel, ähnlich dem Polo, nur dass anstelle eines Balles eine kopflose Ziege oder ein kopfloses Kalb in einen Kreis aus Kreide geworfen wird. Es heißt, der “Stern von Wachsch” habe alle anderen Pferde in den Schatten gestellt.

Der "Stern von Wachsch" soll all seine Buskaschi-Vereinigung-Wettkämpfe gewonnen und "alle anderen Pferde in den Schatten gestellt" haben.atnsports / Instagram

"So ein Pferd haben wir in der Geschichte Afghanistans nicht gesehen"

Angaben des Eigentümers zufolge stammte das Pferd aus Russland. Als es nach Afghanistan kam, sei es erst “Diwana” genannt worden – verrückt – weil es sich von niemandem reiten ließ und selbst erfahrenste und berühmte Reiter abwarf. Schließlich konnte es vom Buskaschi-Reiter Ghulam gezähmt werden.

“So ein Pferd haben wir in der Geschichte Afghanistans nicht gesehen”, sagte der Chef der Buskaschi-Vereinigung Badachschans, Mohammed Tahir Asami. Es habe unter anderem jedes Jahr den Buskaschi-Cup in Badachschan gewonnen. Tausende Menschen aus mehreren Provinzen seien wegen des “Sterns von Wachsch” zu Buskaschi-Spielen gekommen. Dass das Pferd nun vergiftet worden sei, sei ein großer Verlust.

"Mein Pferd war ein Genie - ich hätte es nicht für eine Million verkauft"

Reiche Händler und einflussreiche Personen in der Region investieren große Summen in die Pferde. Laut Eigentümer Mohammed erstand er das Pferd vor drei Jahren um 40.000 Dollar (33.151,00 Euro). Ihm seien gar 100.000 Dollar (82.877,51 Euro) geboten worden, aber er hätte es für eine Million US-Dollar nicht verkauft: “Mein Pferd war ein Genie”, schwärmte der Chef der Buskaschi-Vereinigung-Vereinigung.

Mohammed sagte, jeder wolle das beste Pferd haben, um berühmt zu werden. Hier gebe es Rivalitäten. In sozialen Medien drückten Menschen ihr Entsetzen über die Vergiftung aus. (APA / red)