“Neagleri fowleri” ist eine winzig kleine, einzellige, frei lebende Amöbe, die eine lebensgefährliche Infektion des menschlichen Gehirns auslösen kann: die primäre Amöbenmeningoenzephalitis (PAM). Der Parasit wird in warmem Süßwasser (Seen, Flüsse, Bädern) über die Nase aufgenommen, sucht sich in kürzester Zeit seinen Weg ins Gehirn und beginnt zu fressen.

So ist es auch dem kleinen Woody ergangen, der mit seinen Eltern beim Baden war. Nachdem es dem Buben immer schlechter ging, kam er in ein Krankenhaus, wo die Ärzte zunächst eine Hirnhautentzündung diagnostizierten. Später aber entdecken die Mediziner den Amöbenbefall – für Woody zu spät. Seine Eltern haben Fotos des Kindes gepostet, um auf das seltene Schicksal aufmerksam zu machen.

Erreger erstmals 1962 in Tschechien nachgewiesen

Der Parasit ist seit 1962 bekannt. Damals erkrankten in Tschechien mehrere Kinder, 16 von ihnen starben. In der Folge wurde der Erreger erstmals klinisch nachgewiesen. Seitdem werden immer wieder Todesfälle durch die Hirn fressende Amöbe gemeldet. 154 Fälle waren es in 60 Jahren in den USA, auch in Italien wurde ein Fall bekannt.

In Österreich oder Deutschland ist die winzige Amöbe jedoch noch nicht nachgewiesen worden.